Der Herrischrieder Gemeinderat hat mit einem einstimmigen Beschluss den Weg für das Gewerbegebiet „Rütteweidling“ freigemacht. Ingenieur Ralf Mülhaupt vom Planungsbüro Tillig stellte in der jüngsten Sitzung die Änderungen vor, die am ursprünglichen Erschließungsplan vom Oktober 2024 vorgenommen worden waren.
Diskutiert wurde am Ratstisch darüber, ob die Maßnahme in einem oder in zwei Bauabschnitten umgesetzt werden soll. Grünen-Rat Ulrich Gottschalk plädierte dafür, das Projekt in zwei Bauabschnitte zu teilen und mit Abschnitt eins zu beginnen. Nicole Allgaier von der CDU sprach sich dafür aus, die Maßnahme auf einmal durchzuziehen, wenn es finanziell möglich wäre. Auch Freie-Wähler-Rätin Hannelore Thiel tendierte zur kompletten Fertigstellung in einem Bauabschnitt. Bürgermeister Christian Dröse merkte an, dass der Bau des Gewerbegebiets über Kredite finanziert wird. Die Räte votierten einstimmig dafür, das Projekt in einem Stück durchzuziehen.
Wie Ralf Mülhaupt erklärte, war in der ursprünglichen Planung vorgesehen gewesen, dass die Kapellenstraße (Kreisstraße) im Zuge der Maßnahme komplett ausgebaut wird. Der Landkreis signalisierte aber, dass für den Vollausbau seitens des Kreises keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Demnach müsste die Gemeinde für den Straßenbau selbst aufkommen. Ralf Mülhaupt sagte dazu: „Dadurch würden enorme Kosten auf die Gemeinde zukommen“. Deshalb schlug der Ingenieur vor, die Kapellenstraße nicht voll auszubauen, sondern diese für die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen nur zu ergänzen.
In einem fünf Meter breiten Randstreifen sollen nun die Kanäle im Trennsystem für Abwasser und die Frischwasserleitung verlegt werden. Dies würde die Kosten um rund 500.000 Euro reduzieren, erklärte Mülhaupt. Der Randstreifen darf nicht überbaut werden. Das Anlegen von Parkplätzen ist jedoch erlaubt, erklärte der Ingenieur. Er erläuterte in der Sitzung auch die Entwässerungssituation im Gewerbegebiet. Demzufolge sollen Schmutz- und Regenwasser auf ein Minimum reduziert werden.
Die Veräußerung der Grundstücke im neuen Gewerbegebiet soll über Ablöseverträge erfolgen. Die Grundstückspreise hat der Gemeinderat bereits in der Februarsitzung festgelegt. In den Ablöseverträgen müssen jedoch die Beitragslasten, wie etwa der Erschließungsbeitrag, separat ersichtlich sein. Die komplizierte Berechnung dieser Kalkulation wurde in der Sitzung zum Preis von 4879 Euro an einen externen Dienstleister vergeben. Bürgermeister Christian Dröse sagte abschließend: „Unsere Zielsetzung ist es, dieses Jahr im unteren Teil fertig zu werden.“