Für die Frühgeschichte ihrer Heimatregion interessiert sich die Altenburgerin Sylvia Baumgart besonders und engagiert sich, auch in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Naturpark Schaffhausen“, um Mitmenschen für die einzigartige Naturlandschaft und ihre Geschichte zu begeistern. Als Exkursionsleiterin bietet sie schon seit dem Jahr 2019 Erlebnisführungen in unterhaltsamer Weise mit historischen Fakten und spannenden Geschichten in der nahen Umgebung Altenburg – Rheinau an.
Nun ist ein neues Projekt angelaufen: „Archäologische Detektive in Ausbildung im ehemaligen keltischen Oppidum Altenburg“. Schüler aus Hallau erlebten den ersten Projekttag in Kooperation mit Naturparkschulen des Regionalen Naturparks Schaffhausen. Schulleiterin und Fachlehrerin Maja Ernst sowie die Schüler der Tandem Schule Hallau waren begeistert. „Es ist erfrischend, zu sehen, mit welchem Enthusiasmus die Kinder ihre Heimat neu entdecken“, freute sich Sylvia Baumgart über die Teilnehmer.
Die Geschichte der Besiedlung des Gebiets an der Rheinschleife reicht weit zurück. Siedlungsspuren lassen sich nachweislich bis nach der letzten alpinen Eiszeit zurückverfolgen. In der späten Eisenzeit entstand eine keltische Siedlung unterhalb des Rheinfalls bei Altenburg und Rheinau. Das Gebiet umfasste beide Halbinseln, die durch Abschnittswälle und Pfostenschlitzmauern vom Hinterland abgeriegelt waren. In der spätkeltischen Zeit bildeten die Halbinseln Schwaben (D) und Au (CH) eine stadtartige Siedlung (Oppidum). Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Siedlung vor mehr als 2000 Jahren ein überregionales Handelszentrum mit Handwerk und eigener Münzprägung war, weshalb dieses Gebiet heute zu den bedeutenden archäologischen Flächendenkmälern in Baden-Württemberg zählt.