Damit es bei der Rückkehr aus dem Urlaubsparadies keine böse Überraschung gibt, hat die Polizei einige Tipps zusammengestellt. Dabei geht es nicht um Sicherheitsschlösser oder Alarmanlagen, sondern um mit wenig Aufwand umsetzbare Maßnahmen. „Das Ziel ist es, dass potenzielle Einbrecher erst gar nicht merken, dass niemand zuhause ist“, sagt der Waldshuter Polizeisprecher Mathias Albicker.

Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes, sowie der Opferhilfeverein Weißer Ring führen im Internet folgende Bereiche auf, auf die Urlauber achten sollten:

1. Die Rollläden

Die Rollläden sollten von Nachbarn oder Freunden regelmäßig geöffnet und geschlossen werden. Bei elektrischen Rollläden lässt sich dies meist über eine Zeitsteuerung programmieren. Wenn keine dieser Möglichkeiten besteht, sollten die Rollläden offen bleiben.

2. Der Briefkasten

Bekannten oder Nachbarn sollten den Briefkasten leeren. Abonnements können während einer längeren Abwesenheit ab- oder umbestellt werden. Ein überquellender Briefkasten zeigt, dass die Bewohner im Urlaub sind.

3. Das Licht

Zeitschaltuhren mit Beleuchtung täuschen Anwesenheit vor.

4. Die Nachbarn

Urlauber sollten ihre Nachbarn darüber informieren, dass sie verreisen. Nachbarn sollten auf Wohnung oder Haus achten und verdächtige Beobachtungen der Polizei unter 110 melden.

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5. Soziale Netzwerke

Die Polizei rät zu Vorsicht beim Posten von Bildern und Informationen zum aktuellen Urlaub in den Sozialen Netzwerken. Hier können auch Einbrecher öffentliche Posts lesen, und so leerstehende Wohnungen und Häuser ausfindig machen.

6. Der Anrufbeantworter

Vorsicht beim Besprechen des Anrufbeantwortes: „Wir sind zwei Wochen verreist“ ist für potenzielle Einbrecher eine einladende Nachricht.

Polizeisprecher Mathias Albicker: „Das Ziel ist es, dass potenzielle Einbrecher erst gar nicht merken, dass niemand zuhause ...
Polizeisprecher Mathias Albicker: „Das Ziel ist es, dass potenzielle Einbrecher erst gar nicht merken, dass niemand zuhause ist.“ | Bild: Susann Klatt D'Souza

7. Der Ersatzschlüssel

Bei der Abreise sollten alle Fenster und Türen abgeschlossen und keine Ersatzschlüssel im Außenbereich versteckt werden.

8. Die Wertsachen

Wertsachen wie Schmuck, Wertpapiere oder Bargeld sollten während längerer Abwesenheit in einem Bankschließfach aufbewahrt werden.

9. Im Urlaub

Damit Adressen leerer Häuser und Wohnungen nicht vom Flughafen oder sogar Urlaubsort aus an mögliche Täter weitergegeben werden können, sollten blicksichere Adress-Kofferanhänger verwendet werden. Außerdem sollten Urlauber wichtige Unterlagen, wie beispielsweise Flugtickets oder Reisepass, vor Reiseantritt kopieren und diese an separater Stelle im Gepäck aufbewahren.

Einbrüche: Wie die Polizei die Problematik während der Urlaubszeit am Hochrhein beurteilt

Polizeisprecher Mathias Albicker gibt einen Einblick in die Situation im Kreis Waldshut.

Ist in unserer Region während der Urlaubszeiten eine Zunahme an Wohnungseinbrüchen zu bemerken?

Es ist so, dass wir die meisten Fallzahlen in der sogenannten „dunklen Jahreszeit“, also im Winterhalbjahr haben. Im Sommerhalbjahr sinken diese deutlich. Eine Zunahme über die Ferienzeit lässt an den Fallzahlen der letzten fünf Jahren nicht ablesen. Aber natürlich passieren auch in der Sommerzeit Einbrüche, wenn auch auf einem sehr niedrigen Niveau.

Welche Bereiche unseres Landkreises sind für Einbrecher besonders attraktiv?

Die größten Orte im Landkreis sind auch am stärksten betroffen. Also Wehr, Bad Säckingen und Waldshut-Tiengen.

Aus der Liste der Präventionstipps: Welchem würden Sie die größte Bedeutung zu schreiben?

Ich denke, das Wichtigste ist, zu vermeiden, dass der schnelle Eindruck (z.B. beim Vorbeifahren) gewonnen werden kann, dass das Haus oder die Wohnung derzeit unbewohnt ist. Also Rollläden nicht dauerhaft und nicht alle schließen. Und ebenso sollte der Briefkasten regelmäßig geleert werden.