Vor wenigen Wochen schauten die winzigen Erdmännchen-Drillinge zum ersten Mal aus dem Bau in ihrem Gehege im Basler Zoo heraus. Vier Wochen zuvor hatte ihre Mutter sie nach elf Wochen Tragzeit in den unterirdischen Gängen zur Welt gebracht.
Seither flitzen die drei mutig zwischen den Beinen der Alten umher und verfolgen ganz genau, was diese tun.
Giftige Tiere auf dem Speiseplan
So drollig sie aussehen: Erdmännchen gehören zur Ordnung der Raubtiere und der Familie der Schleichkatzen, erklären die Experten des Zolli in einer Mitteilung. Die putzigen Tiere leben in großen sozialen Gruppen zusammen und kommen im südlichen Afrika, in offenen und trockenen Gebieten vor. Mit Vorliebe verspeisen sie Insekten, Schlangen und andere Kriechtiere.
„Doch das Fangen will erlernt sein und ist mitunter auch gar nicht so ungefährlich. Aus diesem Grund, gehen junge Erdmännchen in die ‚Schule‘. Schritt für Schritt verfolgen sie die Alten und schauen ihnen bei der Nahrungs-Suche und beim Fangen der Beute zu“, informiert der Zoo. Am Anfang bekommen die jungen Raubtiere das erbeutete Tier tot vorgesetzt. Später lernen sie selbst giftige Tiere zu fangen und gefahrlos zu verspeisen. So werden – wie in der Schullaufbahn der Kinder – auch bei den Erdmännchen die Anforderungen langsam gesteigert.
Lernen durch Nachahmen
Das Erkennen von Gefahren, sei es aus der Luft oder an Land, will gelernt sein. Bis zu 30 verschiedene Laute müssen die jungen Erdmännchen dafür lernen.
Erdmännchenkinder lernen, indem sie das Verhalten der Erwachsenen nachmachen: Sie setzen sich auf die Hinterbeine und den Po und üben, den Himmel ebenso aufmerksam zu beobachten, wie ihre „Lehrer“.
Schließlich müssen sie reagieren können, wie man es von den kleinen Raubtieren kennt: „Bei Gefahr stoßen die ‚Wächter‘ einen Alarmschrei aus und alle verschwinden im Bau.“
Im Zolli leben zurzeit 14 Tiere unterschiedlicher Altersstufen.