Wie viel Geld Bürgermeister oder auch Landräte monatlich bekommen, hängt maßgeblich von der Anzahl der Einwohner in den Gemeinden beziehungsweise im Landkreis ab.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Waldshut-Tiengen haben die Mitglieder das Gehalt des neuen Oberbürgermeisters Martin Gruner beschlossen.

Mehr als 30.000 Einwohner

Petra Dorfmeister, erste Beigeordnete, hat dazu vorgelesen: „Das Landeskommunalbesoldungsgesetz weist für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters bei Gemeinden mit bis zu 30.000 Einwohnern die Besoldungsgruppen B4/B5 zu und für Gemeinden mit bis zu 50.000 Einwohner die Besoldungsgruppen B6/B7.“

Erste Beigeordnete Petra Dorfmeister.
Erste Beigeordnete Petra Dorfmeister. | Bild: Ursula Freudig

Für die bestehende Verwaltungsgemeinschaft mit Weilheim, Dogern und Lauchringen seien im Fall Gruner den 24.537 Einwohnern der Stadt Waldshut-Tiengen weitere 6748 hinzu zu rechnen. „Damit beträgt die maßgebliche Einwohnerzahl für die Besoldung 31.285 Einwohner und liegt damit in der Gemeindegrößengruppe bis 50.000 Einwohner.“

Besoldungsgruppe B6 für Martin Gruner

Die Beamten seien nach sachgerechter Bewertung, insbesondere unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl, sowie des Umfangs und des Schwierigkeitsgrades des Amtes, jeweils in eine der beiden Besoldungsgruppen einzuweisen. Die Einweisung erfolgt auf Beschluss des Gemeinderates.

„Da die maßgebliche Einwohnerzahl mit 31.285 relativ knapp oberhalb der Größengrenze liegt, wird vorgeschlagen, den Oberbürgermeister in die Besoldungsgruppe B6 einzuweisen“, fuhr Dorfmeister fort. Der Gemeinderat beschloss die Einweisung einstimmig. Damit erhält Oberbürgermeister Martin Gruner pro Monat rund 10.600 Euro.

Ab 4000 Euro aufwärts

Dorfmeister selbst sei zu ihrem Amtsantritt der Besoldungsgruppe 4 zugeordnet worden. Das entspricht einem Einstiegsgehalt von etwa 9500 Euro. Dem Landeskommunalbesoldungsgesetz sind außerdem folgende Gehälter zu entnehmen: Bürgermeister einer Gemeinde mit bis zu 1000 Einwohner werden der Besoldungsgruppe A12/A13 zugewiesen. Das sind bereits mindestens 4000 Euro im Monat.

Bürgermeister in Gemeinden mit bis zu 10.000 Einwohner werden nach A16/B2 bezahlt, was mindestens 6400 Euro entspricht. Bürgermeister von Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohner verdienen nach B7/B8, mindestens 11.200 Euro also und Bürgermeister von Gemeinden mit über 500.000 Einwohner werden nach B11 bezahlt, das sind etwa 15.200 Euro – wohl gemerkt, alle Angaben ohne Beachtung von Amtszulagen.

Landrat und Bürgermeister Bad Säckingen

Nur ein Beispiel aus dem Landkreis Waldshut ist das Gehalt des Bad Säckinger Bürgermeisters Alexander Guhl. Der Kurort bildet eine Verwaltungsgemeinschaft mit Rickenbach, Herrischried und Murg.

Bad Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl.
Bad Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl. | Bild: Marie Berchtold

Dem Haushaltsplan der Stadt Bad Säckingen ist zu entnehmen, dass Guhl die Besoldungsgruppe B5 zugeordnet ist. In der Kategorie bis 30.000 Einwohner bekommt er dementsprechend etwa 10.000 Euro pro Monat.

Und zu guter Letzt das Gehalt des Landrats Martin Kistler. Auch sein Amt fällt in die Vergütung nach Landeskommunalbesoldungsgesetz. Laut Statista lebten vergangenes Jahr 173.460 Menschen im Landkreis Waldshut.

Landrat Martin Kistler.
Landrat Martin Kistler. | Bild: Karin Stöckl-Steinebrunner

Damit erhält Martin Kistler nach Besoldungsgruppe B5/B6 mindestens genauso viel Lohn wie der neue Oberbürgermeister Martin Gruner, maximal etwas mehr als 11.000 Euro im Monat.

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