Sandro Kipar

Die hochgradig ansteckende Lungenpest ist auf Madagaskar ausgebrochen. Laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) wurden bereits 684 Verdachtsfälle gemeldet, 57 Menschen starben. Das DRK reagiert nun und entsendet Hilfe. Unter den Helfern ist der Laufenburger Christoph Dennenmoser, der beim DRK Bad Säckingen tätig ist. Von Berlin aus wird er als Teil eines Teams Ausrüstung und eine mobile Klinik auf die Insel im Südosten Afrikas bringen.

Dennenmoser ist einer von drei Helfern, die das Technikerteam verstärken werden. Hierfür begibt sich der Laufenburger bereits am Donnerstag nach Berlin um von dort am Freitag ins Einsatzgebiet zu fliegen. "Die Risiken sind überschaubar", meint Dennenmoser im Interview mit dem SÜDKURIER selbstbewusst. Die in Afrika verbreitete Krankheit Malaria kann vorgebeugt und die Lungenpest könne mit Antibiotika gut behandelt werden. Dennenmoser profitiert bei diesem Einsatz sicher auch von seiner Erfahrung: Bereits Ende 2014 hat er in Liberia mit dem DRK gegen Ebola gekämpft.

Die Kernaufgabe des DRK-Technikteams um Dennenmoser wird es sein, eine mobile Klinik nach Madagaskar zu bringen und dort aufzubauen. "Zu der Ausstattung gehören 50 Betten, Schutzkleidung, Medikamente, Zelte und ein Labor", erklärt Dennenmoser. Die mobile Klinik ermögliche es, Patienten gleichzeitig zu behandeln und zu isolieren. Nach dem Aufbau werde die Einrichtung an das Fachpersonal vor Ort übergeben. Der Laufenburger DRK-Mitarbeiter hat für einen solchen Einsatz spezielle Schulungen erhalten: Neben den Standards wie Erste Hilfe oder einer Trinkwasserausbildung habe er auch speziell den Umgang mit einer mobilen Klinik und Infektionskrankheiten gelernt.

Der Einsatz von Dennenmoser werde voraussichtlich drei bis vier Wochen dauern. In dieser Zeit fällt er jedoch für den DRK Bad Säckingen aus. "Mein Einsatz wird vor allem durch die Unterstützung meiner Kollegen ermöglicht", so Dennenmoser. Obwohl die Arbeitsverhältnisse für den Rettungsdienst angespannt seien, habe der Kreisverband ihn für den Kampf gegen die Lungenpest freigestellt. Dafür ist Dennenmoser dankbar, denn "die Menschen auf Madagaskar brauchen dringend unsere Hilfe."

Die Pest auf Madagaskar

Die Pest an sich ist auf Madagaskar nichts ungewöhnliches: Die Beulenpest wird dort vor allem durch Bakterien über Insektenbisse übertragen und konnte bisher nicht ausgerottet werden. Bei der nun auftretenden Lungenpest ist die Übertragung auch durch eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch möglich. Das macht die Lungenpest hochansteckend und damit um einiges gefährlicher.