Laufenburg/Schweiz – Die Flex-Base-Group, neue Eigentümerin des ehemaligen Swissgrid-Areals in Laufenburg/Schweiz, beabsichtigt dort den Neubau eines Technologiezentrums mit einem Batterie-Großspeicher von mindestens 500 Megawatt. Es soll gegenüber dem bestehenden Gebäude errichtet und 30¦Meter hoch werden – somit zehn Meter über der in der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) festgeschriebenen zulässigen Höhe von 20 Metern. Die Lösung des Problems soll eine Teiländerung der BNO bilden.

Dem Stadtrat von Laufenburg sei es ein Anliegen, die Teilzonenplanung so zu gestalten, dass die Firma Flex-Base ihr Vorhaben umsetzen kann, erklärte kürzlich Stadtammann Herbert Weiss an einer Informationsveranstaltung. Die Änderung soll diesen November der Gemeindeversammlung vorgelegt werden – „ein sportliches Ziel“, sagte Weiss. Sportlich war auch der Vorlauf: Innerhalb kurzer Zeit hätten die zuständigen Behörden vom Kanton Aargau die Freigabe erteilt, eine öffentliche Auflage der Unterlagen im Rahmen eines Mitwirkungs- und Einwendungsverfahren vornehmen zu dürfen.

Laut Christoph Koch (Koch & Partner) habe der Kanton in seiner Vorprüfung festgehalten, dass die Anpassung der Gebäudehöhe „keine regionalen Interessen tangiert“ und „in kommunaler Kompetenz liegt“. Fazit: „Höhere Bauten“, so Koch, „wurden nicht als untragbar erachtet“. Die Argumente: In den umliegenden Industriezonen Kaisten und Sisslerfeld seien Gebäudehöhen von 30 Metern zulässig. Ebenso in direkter Nachbarschaft auf dem Werkhof der Firma Erne. Außerdem, so Koch, ist der Turm auf dem Swissgrid-Gebäude mehr als 40 Meter hoch – die oberste Plattform befindet sich auf 38 Metern.

Betreffs der Dimensionen des Technologiezentrums – 168 Meter lang, 79¦Meter breit – verwies Koch auf die Halle der Firma Balteschwiler, diese sei vergleichbar in ihren Ausmaßen. Das Mitwirkungs- und Einwendungsverfahren ist am Freitag gestartet und dauert bis 23. September. Die Zustimmung der Gemeindeversammlung im November über die Änderung der Teilzonenplanung vorausgesetzt, könnte der kantonale Regierungsrat im Frühjahr 2025 nachziehen.

Aber, so Herbert Weiss: „Das ist noch kein Baugesuch.“ Laut Marcel Aumer (CEO Flex-Base-Group) wird das Technologiezentrum in drei unterirdischen Stockwerken bis auf eine Tiefe von 25¦Metern die Batterietechnik und den Speicher enthalten. Der Speicher sei, im Gegensatz zu Feststoffbatterien, „weder brennbar noch explosiv“, sagte Aumer. Es handle sich um Redox-Flow-Batterien, wie sie im Frauenhofer-Institut (D) eingesetzt werden. Auf voraussichtlich vier Stockwerken über dem Grund ist das Rechenzentrum geplant.