Mit den ersten warmen Frühlingstagen erwacht die Kleingartenanlage Storchenmatt in Laufenburg aus ihrem Winterschlaf. Die fleißigen Kleingärtner kehren zurück und es wird wieder gepflanzt, gegraben und gesät. Die Vorbereitungen für die kommende Gartensaison sind in vollem Gange.
Frühlingsstimmung trotz harter Arbeit
Maria de Oliveira, die ursprünglich aus Portugal kommt, ist gerade dabei, ihre Beete vorzubereiten und Zwiebeln zu setzen. Mehrere Stunden kümmert sie sich täglich um ihren Kleingarten, den sie mittlerweile seit rund 20 Jahren pachtet.

„Ich arbeite jetzt viel, damit ich es im Sommer dann so richtig genießen kann“, erklärt sie und zählt auf, welche Arbeiten in der kommenden Zeit anstehen. Schon bald möchte sie in ihrem Garten Kartoffeln, Radieschen, Salat und Zucchini ernten, doch bis es so weit ist, steht noch einiges an Arbeit vor ihr.
Trotz der vielen zu erledigenden Aufgaben ist die Stimmung in der Kleingartenanlage gut. Wer über die Wege schlendert, spürt sofort, dass der Durchbruch des Sommers nicht mehr aufzuhalten ist. Auf dem Rasen sprießen überall bunte Blumen, die Luft ist erfüllt vom Duft blühender Narzissen und Hyazinthen und zwischen den Parzellen hört man das Summen der ersten Bienen, die von Blüte zu Blüte fliegen und emsig Nektar sammeln.
Nach dem Winter steht viel Arbeit an
Aufgrund der offenen Lage der Gartenanlage entfaltet die Sonne schon am frühen Morgen eine gehörige Kraft und bringt die vielen fleißigen Gärtner trotz der angenehmen Temperaturen rund um 20 Grad ordentlich zum Schwitzen. Bei der ersten Gemeinschaftsarbeit des Jahres, bei der alle Parzellenbesitzer gemeinsame Arbeiten in der Anlage ausführen, gibt es so einiges zu tun, denn der Winter hat seine Spuren hinterlassen.

Die Bänke, die über den Winter vor der kalten Witterung geschützt wurden, werden aufgebaut. Auch die Wasserversorgung der Parzellen war über die kalte Jahreszeit abgeschaltet worden, um Schäden durch Frost zu verhindern. Nun muss sie wieder angestellt werden.

Bettina Willi ist seit 2009 Mitglied der Gartenfreunde Storchenmatt. Ihre Eltern besitzen eine eigene Parzelle, die sie im Sommer gerne nutzt, um zu Grillen oder schlicht die Natur zu genießen. „Ich unterstütze meine Eltern gerne mit der Arbeit“, erklärt sie, während sie die Wege von Unkraut befreit, um das optische Bild der Anlage aufzuwerten.

„Es ist mit Anstrengungen verbunden, aber wenn man dann dabei ist, macht es doch auch Spaß“, so Willi. Gleich neben ihr verrichtet Victor Kiryoshkin Arbeiten an den Bäumen am Wegesrand. Die ersten Schweißperlen tropfen ihm bereits vom Gesicht und dennoch wirkt auch er sichtlich zufrieden – und freut sich bereits auf die gemeinsame Kaffeepause in der Gärtnerklause.
Gartenarbeit als Ausgleich zum Bürojob
Beim Pflanzen, Gießen, Jäten, Graben und Rechen können viele der Hobbygärtner abschalten von ihrem Alltagsstress. „Für mich ist es ein guter Ausgleich von meinem Bürojob. Bei der Gartenarbeit kann ich herunterfahren und mich voll auf den Garten einlassen“, berichtet Sandra Kaiser, die sich als Vorstandsvorsitzende nicht davor scheut, bei der Gemeinschaftsarbeit mit anzupacken. „Wenn man am Ende des Tages sieht, was man geleistet, hat, ist das ein schönes Gefühl“, so Kaiser.
Für die 59-Jährige sind die Gartenfreunde Storchenmatt zu einer zweiten Familie geworden. Die verschiedensten Nationalitäten und völlig unterschiedliche Berufsgruppen sind unter den Mitgliedern des Vereins vertreten.
Auch das Altersspektrum ist groß und reicht von zwei bis 93 Jahren, auch wenn diese beiden Mitglieder zur Gemeinschaftsarbeit noch beziehungsweise nicht mehr Wesentliches beitragen können. „Die Unterschiedlichkeit macht es aus und stärkt die Gemeinschaft“, so Kaiser.
Kollegiale Zusammenarbeit unter Kleingärtnern
„Die meisten von uns sind Laien“, erklärt Gartenobmann Thomas Keller. Doch durch den Austausch und wechselseitige Hilfestellung finde man immer eine Lösung für mögliche Probleme.

„Wenn bei jemandem die Pflanzen nicht gut wachsen, fragt er einfach beim Nachbar, was er anders machen muss“, berichtet Keller von der kollegialen Zusammenarbeit unter den Gartenfreunden.
Besonders freut er sich schon jetzt auf die anstehenden Veranstaltungen wie das Lichterfest, das in diesem Jahr am 26. Juli stattfinden wird. Dann soll die Gartenanlage als Lichtermeer erscheinen. „Das wird ein besonderes Highlight“, weiß Keller.