Elektroschrott, Reifen oder Hausmüll. Illegal deponierter Unrat und Abfall auf öffentlichem Grund sind auch für die Gemeinden in der Schweiz ein Ärgernis. In ihren Mitteilungen mahnen sie; weisen hin auf potenzielle Schäden für die Umwelt, den Aufwand der Entsorgung und die damit verbundenen Kosten für die Allgemeinheit – und machen immer wieder aufmerksam auf Illegalität und Strafe.
400 Euro Bußgeld plus Gebühren und Auslagen
Letztere wird jetzt für eine 65-jährige Frau aus dem oberen Fricktal fällig. Wegen mehrfachen Ablagerns von Abfällen außerhalb von bewilligten Deponien bekam sie einen Strafbefehl zugestellt. Nun muss die Abfallsünderin eine Buße von 400 Franken begleichen. Samt Strafbefehlsgebühr und Auslagen wächst der Rechnungsbetrag sogar auf 1041.20 Franken an.
Ihren Einspruch zieht die Frau zurück
Die Frau, die ihren Einspruch gegen den Strafbefehl zurückzog, hat an einem Samstagnachmittag im Januar des vergangenen Jahres wissentlich und willentlich mindestens 18 weiße Plastiksäcke, gefüllt mit Hausmüll respektive sonstigen unverpackten Hausmüll, entsorgt. Dies in gleich zwei Gemeinden. In Sisseln in einem öffentlichen Abfalleimer und in Kaisten bei einem Rastplatz. Beim entsorgten Hausmüll handelte es sich unter anderem um Schuhe, Plastikverpackungen, Glas, Essensabfälle, Karton, leere Katzennahrungsverpackungen sowie gebrauchte Katzenstreu.
Legale Entsorgung hätte die Frau 50 Franken gekostet
Gemäß Werner Bertschi, Chef der Regionalpolizei Oberes Fricktal, konnte die Täterschaft über die Meldung einer Drittperson eruiert werden. „Mutmaßlich ging es darum, die Sackgebühren einzusparen“, sagt Bertschi zum Motiv der illegalen Entsorgung. Rechnet man zwei Franken für den 35-Liter-Sack, so hätte die ordentliche Entsorgung wohl um die 50 Franken gekostet. So aber muss die Frau nun das Zwanzigfache bezahlen.
Solche Delikte kommen aber immer wieder vor
Einer Häufung dieser illegalen Entsorgungen über die vergangenen Jahre stellt die Regionalpolizei Oberes Fricktal nicht fest. „Aber wir erhalten immer wieder Meldungen über solche illegalen Entsorgungen“, sagt Bertschi.
Zwei große Elektrogeräte stehen in Kaisten auf dem Feld
Ein Beispiel – wieder aus Kaisten – sind etwa ein großer Kühlschrank und ein Tiefkühlgerät, die im Februar des vergangenen Jahres an der Ortsverbindungsstraße in Richtung Sulz auf Höhe eines Holzschopfes mitten auf dem Feld deponiert wurden.

Wer das gemacht hat, ist auch nach einem Zeugenaufruf unklar geblieben. Unverständlich für die Polizei. „Ausgediente Elektrogeräte können bei allen Verkaufs- und Entsorgungsstellen gratis abgegeben werden“, sagt Bertschi. Dies aufgrund der vorgezogenen Recyclinggebühr, die man automatisch beim Kauf eines Elektrogeräts zahlt.
Der Autor ist Redakteur der „Aargauer Zeitung“. Dort ist dieser Beitrag auch zuerst erschienen.