Heiß auf die neue Saison, seine erste am Hochrhein, ist Marcus van Nijenhoff, der neue Kapitän des Fahrgastschiffs Löwe von Laufenburg, das er im Winter 2020 von Jurgen Schroff übernommen hat. Der Deutsche vom Niederrhein war sogar so begierig auf den Start am Hochrhein, dass er sagt: „Eigentlich wollte ich schon eine Woche vor Ostern ablegen, aber organisatorisch klappt das nicht.“

Jetzt wird es wohl an Gründonnerstag sein, dass er zum ersten Mal auf die „Löwe von Laufenburg“ bittet. „Für den Ostersonntag plane ich eine Frühstücksbrunch-Fahrt“, berichtet er. Und: „Der nach wie vor geltenden Coronaauflagen wegen kann ich das Deck wohl höchstens zur Hälfte besetzen.“ Da sein Schiff über kein Freideck verfügt, sind seine Möglichkeiten begrenzt.

Das war mit ein Grund, warum sein Vorgänger Schroff 2020 gar nicht erst abgelegt hat: Rentiert so nicht – gab dieser als Begründung an. Gleichwohl wird Schroff bei den ersten Fahrten Van Nijenhoff noch begleiten. Dieser darf den „Löwen von Laufenburg“ noch nicht alleine über den Hochrhein schippern, da er noch nicht über das nötige Patent verfügt. Auch Luzia Schroff wird als Crew-Mitglied weiter mit an Bord sein.

Stand heute müsste die „Rhystärn“ bei der ersten großen Schleusenfahrt am Ostersamstag nach Rheinfelden und zurück den Gastronomie-Bereich noch geschlossen halten. „Aber wir hoffen darauf, dass dies an Ostern schon anders sein wird“, sagt Frédéric Petignat von der Basler Personenschifffahrt AG. Der Vorteil bei der großen Schleusenfahrt: Die „Rhystärn“ befährt den Hochrhein, legt aber nur auf der Schweizer Seite an.

Fähren, wie die zwischen Kaiseraugst und Badisch-Rheinfelden, könnten aber ein Problem bekommen, sollte zum Saisonstart das aktuelle Grenzregime noch nicht gelockert sein. „Die Grenze ist ja momentan für Einreisen mit touristischem Hintergrund geschlossen“, berichtet Fährmann Max Heller. Er sagt: „Wir wollen am 1. April starten. Schiff und Mannschaft sind bereit. Aber die faktische Grenzschließung könnte uns noch einen Strich durch die Rechnung machen. Wir hängen momentan in der Luft.“ So geht es auch Johann-Peter Michlmayr, Inhaber des Schiffs Trompeter von Säckingen. Er sagt: „Zu Ostern wird es mit dem Saisonstart 2021 nicht klappen.“

Michlmayr erklärt, er werde die Motoren seines Schiffes erst dann anwerfen, wenn mehr Klarheit im Hinblick auf die Coronaschutzauflagen herrsche. Wann er in die Saison starte, sei noch offen, im Moment „steht alles auf Null“. Darauf, möglicherweise zu Ostern nur mit für das Freideck erlaubten Passagieren abzulegen, will er sich nicht einlassen. Das lohne sich nicht. Dass seine Agenda auch 2021 weitgehend leer ist und wie im Vorjahr die Vorausbuchungen für den Sommer fehlen, stimmt Michlmayr wenig optimistisch.

Mit einem Floss flexibler im Umgang mit den Coronaauflagen wäre Van Nijenhoff. Der hätte gerne schon in dieser Saison ein gebrauchtes Floss auf dem Rhein eingesetzt, bekam aber die Genehmigung nicht dafür. Jetzt setzt er für 2022 auf einen Floss-Neubau – 28 Meter lang, fast acht Meter breit und Platz für 125 Passagiere. Das Problem: Für das Floss und die „Löwe von Laufenburg“ reicht der Anlegeplatz in Laufenburg kaum aus. Van Nijenhoff: „Wenn alle Stricke reißen, müsste ich mich dann vom Fahrgastschiff leider trennen.“