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„Lasst uns gegen Hass und Ignoranz kämpfen und für Menschlichkeit und Solidarität“
Mit diesem Leserbrief äußert sich der Laufenburger Raimund Huber über die Galgen an der B34 in Rhina, über die der SÜDKURIER berichtet hat:
„Nachdem ich jetzt schon mehrmals an diesen Galgen an der B 34 in Rhina vorbeigekommen bin, muss ich nun doch einmal ein paar Gedanken dazu loswerden. Ich frage mich, was Leute dazu bewegen kann, derartige menschenverachtende Symbole aufzustellen.
Ja, vieles in diesem Lande läuft gerade schief. Wir haben große Probleme zu bewältigen, die durch Klimaveränderung, Kriege und so weiter verursacht werden, aber auch durch Versäumnisse in den letzten Jahren, wie zum Beispiel die Vernachlässigung der Infrastruktur bei der Bahn und in vielen anderen Bereichen. Und wir haben viele soziale Ungerechtigkeiten; die Reichen beteiligen sich immer noch nicht angemessen an den Kosten des Staates, die Armen werden zum Teil drangsaliert und die Mittelschicht wird in die Zange genommen. Und wir haben momentan Regierungen, die auch meiner Meinung nach nicht angemessen mit diesen Problemen umgehen. Und die es nicht schaffen, so zu handeln, dass die Menschen bei der Bewältigung mitgenommen werden.
Und deshalb ist es auch richtig, zu protestieren und bessere Lösungen zu fordern. Aber wir sollten uns alle bewusst sein, dass all diese Aufgaben sehr komplex und nicht einfach zu lösen sind. Und wir sollten uns klar sein, dass wir so, wie bisher, nicht weiterleben können, dass wir etwas verändern müssen. Dazu müssen alle einen Beitrag leisten.
Und wir sollten uns vor Augen halten, dass wir immer noch sehr privilegiert sind. Wir leben hier im Frieden, können noch offen unsere Meinung sagen und uns frei bewegen, sind hier am Hochrhein in den letzten Jahren von Umweltkatastrophen verschont geblieben, die meisten haben hier eine Wohnung und genug zu Essen und zu Trinken, alles Dinge, was Milliarden Menschen auf dieser Welt nicht haben.
Deshalb würde ich mir wünschen, dass wir uns mit Dankbarkeit und Demut den Aufgaben und Veränderungen stellen und uns mit Empathie und Verstand in die Diskussion einbringen. Lasst uns gegen Hass und Ignoranz kämpfen und für Menschlichkeit und Solidarität.“