Der Bau des Bruckhaus-Kreisels in Gurtweil entschärfte eine gefährliche Kreuzung, auf der sich früher etliche Unfälle ereigneten. Außerdem bremst sie die Einfahrgeschwindigkeiten in die Ortsmitte. Inzwischen sorgt diese Kreisellösung an dem viel befahrenen und neuralgischen Verkehrsknoten auch für einen sicheren und ruhigeren Verkehrsablauf.
Auch Fußgänger profitieren
Im SÜDKURIER war am 2. November 2000 zu lesen: „Seit ein paar Tagen funktioniert der Kreisverkehr beim Gurtweiler Bruckhaus, wo sich die L157 von Tiengen ins Schlüchttal, die L156a Richtung Indlekofen und die L161 Richtung Gurtweil Ortsmitte und Kaitle kreuzen.“ Und die ersten damaligen Rückmeldungen durch die Ortschaftsverwaltung signalisierten „überwiegend ein positives Echo, sowohl bei Kraftfahrern als auch bei Fußgängern, welche die Kreuzung queren und die verbesserte Verkehrsregelung zu schätzen wüssten“, heißt es dort weiter. Zusammen mit dem Bau des neuen Radweges ins Kaitle wurden damals zwei der vielen Verkehrsprobleme gelöst, beziehungsweise deutlich verbessert.
In der Gurtweiler Chronik gibt es viele Hinweise auf die besondere Verkehrs- und Straßensituation. So ist dort zu lesen: „Die Wege- und Straßenverhältnisse waren teilweise bis in das 19. Jahrhundert hinein schlecht.“

Weiter heißt es dort: „Wollte man früher von Waldshut nach Tiengen, musste man entweder auf dem alten Römerweg über den Berg oder durch das Tal, wo die Lonza steht, bis Gurtweil und von da über die Schlüchtbrücke beim Bruckhaus fahren. Eine direkte Verbindung, wie sie jetzt vorhanden ist – gemeint ist die B¦34 im Kaitle – war nur bei niederem Wasserstand der Schlücht möglich.

Straßenbauverwaltung sieht immer mehr Probleme
Über den Fluss, der sich hier in mehrere Arme teilte, führte die sogenannte Rossfurt.“ Als ein „sehr heißes Eisen“ bewertete der einstige Gurtweiler Bürgermeister und spätere Ortsvorsteher Karl Tröndle (1973 bis 1984) die „Straßen in Gurtweil“. Die Straßenbauverwaltung prognostizierte in den 70-er Jahren für Gurtweil die dichteste Verkehrsverknüpfung des gesamten Hochrheingebietes.
Die Ost-Westachse der Autobahn und der B34, und die Nord-Südachse der Landstraßen L215, L157 und L161 (Schlüchttal-, Tiengener- und Indlekofener-Straße), sowie die Ortsverbindungsstraße nach Waldshut führen alle über die Gemarkung Gurtweil. Und einer der zentralen Knotenpunkte ist nach wie vor der Bruckhaus-Kreisel.

In den 90-er Jahren befasste sich der Ortschaftsrat mehrfach mit der Umgestaltung der Bruckhaus-Kreuzung zu einem Kreisverkehr. Der Kreisverkehr hat laut einer landesweiten Untersuchung zwei wesentliche Vorteile: die Verkehrssicherheit ist erheblich höher (niedrigere Geschwindigkeit im Kreisel) und der Kreisverkehr ist umweltfreundlicher. Darüber hinaus würde nach Meinung der Ortschaftsräte die teils hohe Einfahrtgeschwindigkeit aus dem Schlüchttal in die Schlüchttalstraße spürbar reduziert werden und eine bessere Verkehrslenkung erfolgen.
Eine Machbarkeitsstudie des städtischen Tiefbauamtes (geschätzte Kosten rund 500.000 DM) aus dem Jahre 1995 überzeugte den Ortschaftsrat Gurtweil. Allerdings signalisierte das Straßenbauamt Bad Säckingen, dass eine Finanzierung dieser Baumaßnahme durch das Land vorerst nicht möglich sei. Frühestens 1996/97 könne, sofern das Gutachten der Polizei die bestehende Kreuzung als Unfallschwerpunkt ausweise, mit dem Umbau der Kreuzung begonnen werden, so die damalige Einschätzung.
Verkehrsprobleme bleiben
„Die Gurtweiler Verkehrsprobleme werden auch in Zukunft immer wieder zu ortspolitischen Herausforderungen führen“, heißt es schon in der Ortschronik von 2003. Ortsvorsteher Claudio Helling dazu: „So zeigt sich inzwischen, dass bei starkem Verkehrsaufkommen die hohe Frequentierung des Kreisels zu einem Rückstau auf der Tiengener Straße führt. Außerdem sind verschiedene Anläufe, im Bereich des Kreisels eine Fußgängerquerung insbesondere für die Bewohner des Baugebiets Bodenacker zu realisieren, an den baulichen Gegebenheiten gescheitert. Der Verkehrsknotenpunkt wird die Orts- und Stadtpolitik daher auch weiterhin beschäftigen.“