Hänner – Der Zustand des heimischen Waldes ist auf dem besten Weg in den grünen Bereich. Der Einschlag von Käferholz ist deutlich weniger geworden und auch die Holzpreise zeigen eine leichte Tendenz nach oben. An der Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Vorderer Hotzenwald (FBG) im Schmiedle-Dick-Saal in Hänner vernahmen die in großer Zahl anwesenden Mitglieder nach turbulenten Jahren diese durchaus positiven Mitteilungen.

„Langsam nähern wir uns wieder der Normalität“, betonte Manuel Nägele, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Vorderer Hotzenwald. Lag der Einschlag von Käferholz im Jahr 2020 bei knapp über 90 Prozent, ging der im aktuellen Jahr, Stand Oktober, auf rund 50 Prozent zurück. Der Einschlag an Langholz beträgt aktuell rund 44 Prozent.

Stefan Rehm von der Waldgenossenschaft Südschwarzwald informierte über den Holzmarkt und zeigte Perspektiven der Holzvermarktung auf. Er berichtete, dass momentan wenig Holz auf dem Markt angeboten wird, was bedeute, dass die Holzpreise wieder anzögen. Die Nachfrage nach Energieholz sei noch hoch, derzeit lagere kein unverkauftes Stammholz mehr in den Wäldern. „Die Waldbesitzer stehen nicht mehr mit dem Rücken zur Wand“, betonte Rehm. Das Aufkommen von Käferholz ist auf den Landkreis gesehen eher gering. Dennoch ist die Nachfrage nach frischem Käferholz aktuell sehr hoch, da die Preise dafür noch relativ günstig sind. Die Aufarbeitung von frisch befallenem Käferholz habe Priorität, so Rehm. Zu der umfangreichen und komplizierten EU-Verordnung (EUDR), die das Ziel verfolgt entwaldungsfrei hergestellte Produkte durch verbindliche, unternehmerische Sorgfaltspflichten sicherstellen, nahm Rehm ebenfalls Stellung. Er betonte, dass sich das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit Nachdruck für eine Verlängerung der Übergangsphase einsetze. Rehm sah die Verordnung problematisch, da in Deutschland die Entwaldung kein Problem darstelle und seiner Meinung nach nicht umsetzbar sei.

Kreisforstamtsleiter Markus Rothmund nahm zum Waldzustand Stellung. Er betonte, dass man sich momentan in normalem Fahrwasser bewege und er sagte: „Der Waldzustand ist auf dem besten Weg in den grünen Bereich.“ Er gab den Waldbesitzern den Rat, bedingt durch den weltweiten Temperaturanstieg, nicht unbedingt nur an der Fichte festzuhalten, sondern für stabile Wälder zu sorgen und jetzt mit dem Waldumbau zu beginnen.

Zu forstlichen Förderungen berichtete Georg Freidel vom Kreisforstamt. Er erklärte, dass es zukünftig keine Förderung im Bereich Schadholz mehr gebe. Die noch ausstehenden Fördermittel sollen jedoch noch ausbezahlt werden. Im Bereich Wiederaufforstung besteht die Möglichkeit, eine Förderung zu beantragen. Manuel Nägele berichtete, dass 47 Prozent der Holzeinschläge im Landkreis Waldshut verarbeitet werden. Adrian Schmidle, Vorsitzender der FBG und Murger Bürgermeister, teilte der Versammlung in diesem Zusammenhang mit, jedoch ohne genauere Angaben zu machen, dass das in Hänner im Februar abgebrannte Sägewerk Jehlin wieder aufgebaut werden soll.