Rheinfelden/Schweiz Die Stadt Rheinfelden/Schweiz hat Großes vor: Für 12,4¦Millionen Franken soll das Fricktaler Museum bis 2030 erneuert und attraktiver gestaltet werden. Die Einwohnergemeinde-Versammlung am 18.¦Juni wird über einen Kredit von 7,4 Millionen Franken entscheiden. Das Ziel ist klar: „Das erneuerte Fricktaler Museum wird seine Rolle als Ort der Rheinfelder Kultur, Geschichte und Identität sowie als historisches Kompetenzzentrum der Region stärken.“ So umschreibt die Stadt ihre Zukunftsvision in der Botschaft zur kommenden Einwohnergemeinde-Versammlung am 18. Juni.

Das Haus zur Sonne, in dem sich das Fricktaler Museum befindet, ist in die Jahre gekommen und heute in vielem für einen Museumsbetrieb nicht mehr zeitgemäß – das Gleiche lässt sich von der Dauerausstellung sagen. „Der Zahn der Zeit hat an beidem genagt“, erklärt Museumsleiterin Kathrin Schöb. Weil das Gebäude über keine Heizung verfügt, kann es im Winter nicht öffentlich genutzt werden. Für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist das Museum bislang nicht zugänglich.

Die Stadt beabsichtigt deshalb eine grundlegende Sanierung und Erneuerung im Hinblick auf das 900-Jahr-Stadtjubiläum im Jahr 2030. Geplant sind unter anderem ein offenes Museumsfoyer, ein überdachter Innenhof, der Einbau eines Lifts und einer Heizung. Die neue Ausstellung soll eine Zeitreise von der Urgeschichte bis ins 21. Jahrhundert durch die Regionalgeschichte bieten, wie Schöb schildert: „Der rote Faden ist dabei das Thema „Leben im Grenzraum.“

Die Investitionskosten für den umfassenden Umbau belaufen sich voraussichtlich auf 12,4 Millionen Franken. Davon soll die Einwohnergemeinde brutto 7,4 Millionen Franken übernehmen. Über einen entsprechenden Kredit entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 18. Juni. Die Kosten für die Ortsbürger sind mit brutto 5,1 Millionen Franken vorgesehen. Die Ortsbürgergemeinde wird darüber bereits am 16. Juni befinden. Die Nettokosten werden aber deutlich tiefer ausfallen. Der Kanton hat soeben einen Beitrag aus dem Swisslos-Fonds von 3,5 Millionen zugesagt, sodass die Netto-Investitionen für die Einwohnergemeinde noch mit 5,2 Millionen Franken und für die Ortsbürger mit 3,7 Millionen Franken beziffert werden.

Voraussetzung für die Unterstützung des Kantons ist aber, dass das Museum aus dem Gemeindehaushalt ausgegliedert und neu als selbstständige Organisation geführt wird. Zu diesem Zweck soll eine gemeinnützige Stiftung gegründet werden. Stifter und Träger sind die Einwohnergemeinde und die Ortsbürgergemeinde Rheinfelden. Dazu erläutert die Stadt: „Die Ortsbürgergemeinde soll die Erarbeitung der neuen Dauerausstellung wie auch weiterhin den Museumsbetrieb tragen, während die Einwohnergemeinde das Haus zur Sonne und die aufbereitete Museumssammlung unentgeltlich an die Stiftung Fricktaler Museum Rheinfelden übertragen soll.“

Die Einwohnergemeinde ist es auch, die die Gebäudeerneuerung sowie den künftigen Liegenschaftsunterhalt finanzieren wird – wenn es zu diesen Plänen bei der Gemeindeversammlung grünes Licht gibt. Mit einem Baubeginn ist laut Kathrin Schöb voraussichtlich im Jahr 2027 zu rechnen. Mit der grundlegenden Erneuerung will das Fricktaler Museum fast 100 Jahre nach seiner Eröffnung den Sprung ins 21. Jahrhundert wagen und künftig zu einem beliebten und vielbesuchten Ort der Rheinfelder Altstadt werden.