Rheinfelden Manche Vereine schaffen den Umbruch nicht und lösen sich auf. Nicht so die Frauengemeinschaft St. Elisabeth Karsau-Beuggen, obwohl auch sie in den vergangenen Jahren sinkende Mitgliederzahlen erlebt hat. Viele sehr lang dazugehörige ältere Frauen seien verstorben und junge Frauen zunächst nicht nachgerückt, berichtet Doris Portmann, die an der Spitze der Frauengemeinschaft steht. Ihre Stellvertreterin Silvia Rößler fügt hinzu: „Es gibt genügend Beispiele in den Nachbarorten, die keinen Frauenverein mehr haben, sie wurden aufgelöst. Es ist ein leises Gehen.“ Aktuell ist die Frauengemeinschaft St. Elisabeth noch der einzige Frauenverein in Rheinfelden, der mit einem Teil der Jahresbeiträge die Sozialstation Rheinfelden finanziell unterstützt. Um dem „Abhandenkommen“ der Frauenvereine entgegenzuwirken, da sind sich Portmann und Rößler einig, muss man weg vom abgestaubten Image und auf neue Wege. Neues zulassen und Altes bewahren, das ist die Devise. Erste Veränderungen wurden belohnt: Über 20 Neuzugänge von Frauen zwischen Mitte/Ende 30 und 45 Lebensjahren haben sich bei der Frauengemeinschaft in den letzten Monaten angemeldet, so dass diese soziale Gemeinschaft aktuell auf 135 Frauen baut.
„Der Anfang ist gemacht. Die Aufgabe ist es jetzt, die jüngere Generation mit der reiferen Altersgruppe zu verbinden, ja zu vereinen“, so Rößler. „Wir sind dabei, einen gemeinsamen Weg zu gehen. Es sind einfache und effektive Aktionen, die wir miteinander durchziehen“, bestätigt Portmann und erinnert ans Patrozinium im September: Da bedienten die jüngeren Frauen und brachten mit einem Aperol-Stand einen ganz neuen und erfrischenden Flair. „Und erst vor wenigen Wochen, es war Ende März, haben diese Neumitglieder beim Suppensonntag für Misereor ihre eigenen Süppchen gekocht, nämlich eine super feine vegane Kartoffelsuppe. Und wir, die älteren Mitglieder, haben die Suppe mit Fleischinhalt gekocht. Dabei haben uns die Jüngeren gerne über die Schulter geschaut. Es war für uns alle eine Win-Win Situation, und so soll es bleiben“, freut sich Portmann.
Dass „so ein engagierter Frauenverein“ wichtig für Karsau ist, das weiß Ortsvorsteherin Sibylle Jung: „Die Frauengemeinschaft deckt alles ab an Aktivitäten, an sozialen Veranstaltungen. Andere Ortsteile wären froh, sie hätten so eine Frauengemeinschaft mit der Katholischen Kirche im Hintergrund“. Und Günter Schmidt, Pfarrgemeinderat und Vorsitzender vom Perukreis, beschreibt es so: „Die Katholische Pfarrei ist die Klammer, zu der Frauengemeinschaft und Perukreis gehören.“