Rheinfelden Schlüsselübergabe statt Leerstand in der Karl-Fürstenberg-Straße: Es ging ganz schnell, als gegen Ende des vergangenen Jahres die Familie Alu beschloss, ihr Restaurant „Da Giacomo“ für immer zu schließen. Gerüchte kursierten in der Stadt: Die machen dicht und gehen zurück in ihre alte Heimat Italien. „Das stimmt so nicht, Rheinfelden ist längst unsere Heimat und hier bleiben wir auch, einzig im Urlaub zieht es uns nach Sizilien, dort wo unsere Wurzeln sind. Das Restaurant in der Karl-Fürstenberg-Straße ist verkauft“, bestätigt Seniorchef Giacomo Alu gegenüber der Badischen Zeitung.

Bei der Suche nach einem neuen Besitzer entschied sich die Familie Alu für Harpreet Singh, er macht aus dem ehemaligen Ristorante/Pizzeria ein indisches Spezialitätenrestaurant. Der Inder Harpreet Singh ist deutsch eingebürgert und kein Unbekannter in Rheinfelden. Seit acht Jahren betreibt er mit Erfolg das Restaurant „Haweli“ in der Müßmattstraße, im ehemaligen Römer. Das Haweli wird es weiterhin unter seiner Regie geben. Aus dem „Da Giacomo“ wird jetzt das „Tandoori Mehfil“.

Der Name hat zwei Bedeutungen: Tandoor ist der Grillofen, in dem Fleisch gegrillt wird, Mehfil bedeutet Geselligkeit oder Feier – ein Tandoori-Ofen wird in der Küche stehen, gefeiert wird im Lokal und auf der Terrasse, wo Platz ist für rund 100 Gäste ist. Das Tandoori Mehfil soll Anfang Juli eröffnet werden. Der Schwerpunkt liege auf nordindischer Küche, verrät der 42-jährige Harpreet Singh. Täglich werde es auch abwechselnde Mittagsmenüs geben.

Personell ist der gelernte Koch bereits sehr gut aufgestellt. Singh: „Ich habe genügend Personal, auch hilft meine Frau mit, unsere Kinder sind noch zu jung. Die Köche sind aus Indien und haben den Beruf des Kochs dort erlern“. Harpreet Singh fühlt sich längst heimisch in Rheinfelden, das Haweli hat treue Stammgäste.

Auch Giacomo Alu spricht von vielen Stammkunden. „Über Zuspruch konnten wir uns überhaupt nicht beklagen, und wir möchten uns bei all unseren Gästen für die Treue bedanken“, so Giacomo Alu, der das Da Giacomo vor 22 Jahren eröffnete, sich vor fünf Jahren zurückzog und es an seine Söhne Salvatore und Giuseppe abgegeben hatte. Personalprobleme, kombiniert mit dem hohen Zeit- und Arbeitsaufwand, belasteten die jungen Nachfolgerfamilien sehr. Deshalb entschieden sich die Söhne, in Angestelltenverhältnisse mit geregelten Arbeitszeiten zu wechseln.