Das Wasserkraftwerk von Energiedienst in Rheinfelden liefert seit zehn Jahren Ökostrom. Im Dezember 2010 waren der Probebetrieb abgeschlossen und alle Maschinen für den Dauerbetrieb freigegeben. Die offizielle Einweihung des neuen Kraftwerks fand im September 2011 statt.
Als vor zehn Jahren die vierte Maschine ans Netz ging, war das Wasserkraftwerk Rheinfelden vollendet, teilt Energiedienst rückblickend in einer Presseinformation mit. Die Stromproduktion lief damals schon seit Monaten: Die erste Maschine hatte bereits im Juni 2010 ihre Arbeit aufgenommen. Ihr folgten die zweite Turbine im August sowie die dritte im Oktober. Nun, ein Jahrzehnt später, kann die Bilanz sich sehen lassen: Bis heute stellte das Kraftwerk in mehr als 385.000 Betriebsstunden 5.750.124 Megawattstunden (MWh) Ökostrom her, heißt es in der Pressemitteilung.
Umbauarbeiten
Dass bis zur offiziellen Einweihung neun weitere Monate seit der Inbetriebnahme der vorigen Turbine verstrichen, erklärt sich durch weitere bauliche Maßnahmen. Zu nennen sind dabei der Rückbau des alten Kraftwerks von 1898, der Bau des Fischaufstiegs- und Laichgewässers und nicht zuletzt die Ausbaggerung unterhalb des Maschinenhauses. Aber auch vor dem Start der Stromproduktion gab es einiges zu tun.
Zwei Staaten
Bevor eine neue Maschine ihren Betrieb aufnahm, standen jeweils mehrere Tests an. „Zuerst wurde jede neue Turbine im trockenen Zustand gedreht und erst dann langsam geflutet. Das waren extrem spannende Momente“, erklärt Beat Karrer, damals Projektleiter Turbinen und Stahlwasserbau und heute Leiter Produktion Hochrhein. Eine besondere Herausforderung stellte die im Rhein verlaufende deutsch-schweizerische Staatsgrenze dar. „Weil sich die Baustelle in zwei verschiedenen Staaten befand, mussten wir deutsche und schweizerische Gesetze und Regelungen beherzigen und darauf achten, dass auch bei der Verzollung der Materialien alles korrekt lief. Und das ist auch jetzt im Betrieb nicht anders“, ergänzt Beat Karrer.
Zahlen und Daten
Die Gesamtkosten des ehrgeizigen Neubauprojekts betrugen rund 380 Millionen Euro. Aufgrund verschiedener neuer Verfahren bei der Bauausführung ging das Kraftwerk ein Jahr früher als ursprünglich geplant in Betrieb. Es speist sowohl in das deutsche als auch in das Schweizer Netz ein. Auf diese Weise versorgt es rund 170.000 Haushalte Jahr für Jahr zuverlässig mit grünem Strom aus Wasserkraft.
Seit der Inbetriebnahme finden regelmäßig Untersuchungen zur Entwicklung von Flora und Fauna in der Umgebung des Kraftwerks statt. Bei der jüngsten Fischzählung passierten innerhalb eines Jahres fast 50.000 Fische die verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten, so Energiedienst.