Rheinfelden/Schweiz Vor zweieinhalb Jahren haben Michael Derrer und Atia Miraz das Bohème Art-Restaurant an der Kupfergasse 8 in Rheinfelden/Schweiz eröffnet. Dort war zuvor das Waffengeschäft Mehlin. Gegenüber ist seit vielen Jahren das Restaurant Post. Es nutzt seit Längerem die Außenfläche vor den Gebäuden Kupfergasse 6 und 8 – vor dem „Bohème“. Das „Bohème“ hat seine Außenplätze vor den Hausnummern 10 und 12 zugewiesen bekommen.

Michael Derrer hat dafür kein Verständnis. Er spricht in einer Mitteilung von einer unverständlichen Entscheidung der Stadt. „Sie wiesen die Fläche direkt vor dem Bohème nicht dem Restaurant selbst zu, sondern der gegenüberliegenden türkischen Pizzeria. Damit schufen sie eine Situation, die in der Schweiz gänzlich unüblich und vielleicht sogar einzigartig ist: Vor ein Restaurant die Tische eines anderen Lokals zu platzieren.“

Derrer hat dagegen 2024 eine Petition gestartet und nach eigenen Angaben rund 2000 Unterschriften gesammelt. In einem Schreiben vom Juli ersuchte er die Stadt, auf diesen Entscheid zurückzukommen. Er schlug vor, die Außenflächen der Restaurants zu tauschen. Ein zweiter Vorschlag sieht vor, die Fahrbahn in der Kupfergasse in die Mitte zu verlegen, sodass jeder Gastronomiebetrieb seine Tische direkt vor dem Lokal aufstellen kann. Als dritte Möglichkeit regt er eine Umwandlung der Kupfergasse in eine Fußgängerzone an.

Der Stadtrat hat das Gesuch im Dezember abgelehnt. „Nach eingehender Prüfung müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir Ihrem Anliegen nicht entsprechen können. Die derzeitige Regelung ist sachgerecht und entspricht den besonderen Gegebenheiten der Kupfergasse“, heißt es im Schreiben der Stadt. Der Stadtrat weist darauf hin, dass dem „Bohème“ „großzügige 33 Quadratmeter auf öffentlichem Grund zugewiesen“ wurden. „Diese Fläche ist fast doppelt so groß wie die Innennutzfläche Ihres Lokals und ermöglicht eine adäquate Außengastronomie.“

Dem Restaurant Post mit einer größeren Innennutzfläche stehe eine Außennutzung von 40 Quadratmetern zur Verfügung. Eine Verlegung der Fahrbahnführung in die Mitte der Gasse würde laut Stadt erhebliche bauliche Eingriffe und Kosten mit sich bringen und die Verkehrssicherheit gefährden. Die Umwandlung in eine Fußgängerzone komme für den Stadtrat nicht infrage, da sie die verkehrstechnischen Bedürfnisse der Altstadtbewohner sowie der Besucher stark einschränken würde. Ein Flächentausch zwischen den Betrieben sei ebenfalls keine Option: „Diese Lösung widerspräche dem bestehenden Nutzungskonzept.“ Michael Derrer versteht das nicht und ist verärgert: „Mit dieser stadtplanerischen Fehlentscheidung verpasst Rheinfelden die Chance, Fairness walten zu lassen und einen dynamischen Anziehungspunkt der Altstadt zu stärken.“