Schwörstadt Der Landkreis Lörrach mit seinem kommunalen Mobilitätskonzept will weitere Carsharing-Angebote schaffen. Auf diese Weise hofft man, den Verkehr zusätzlich zu entlasten. Nachdem die Gemeinde Schönau sich nicht am Carsharing-Angebot des Landkreises beteiligen will, hat nun auch der Gemeinderat in Schwörstadt das Thema in öffentlicher Sitzung am Donnerstag zunächst vertagt.
Vorgestellt wurde das Carsharing-Angebot von Jessica Mörsdorf von der Stabstelle Strukturpolitik und nachhaltige Mobilität. Sie verwies darauf, dass der Landkreis vor allem in den ländlichen Gegenden das Carsharing-Angebot verbessern will. Dazu habe der Landkreis das Kompetenznetzwerk Mobilstationen (Komo) geschaffen.
In der Sitzung des Gemeinderates warb sie um die Gemeinden Steinen, Maulburg, Schopfheim und Schönau (hat bereits abgesagt) und auch um Schwörstadt, um einem entsprechenden Kooperationsvertrag zuzustimmen, damit der Landkreis eine gemeinsame Ausschreibung vorbereiten kann. Durch die gemeinsame Ausschreibung erhoffe man sich nicht nur Preisvorteile, sondern das verringere auch den Aufwand sowohl auf Seiten des Anbieters als auch auf der kommunalen Seite. Der Landkreis würde die Federführung des Prozesses übernehmen, das Vergabeverfahren vorbereiten und auch durchführen. Darüber hinaus würde der Landkreis den Vertrag mit dem Carsharing-Anbieter befristet auf zwei Jahre, mit der Option auf Verlängerung, abschließen.
Im Gemeinderat wurde das Für und Wider einer Beteiligung am Kommunalen Mobilitätsnetzwerk kontrovers diskutiert. Vor allem die Frage, ob in Schwörstadt für ein Carsharing-Angebot überhaupt ein Bedarf besteht. Gemeinderätin Doris Schütz verwies in diesem Zusammenhang auf die Elektrifizierung der Hochrhein-Strecke der Bahn, die künftig weitere Verbesserungen in der Taktung mit sich bringen werde. Ob dann noch ein Carsharing-Angebot notwendig sei, stellte sie in Frage.
Gemeinderätin Kathrin Keser plädierte indes für eine Umfrage unter den Bürgerinnen und Bürgern, bevor man darüber entscheidet, ob man am Angebot des Landkreises teilnehmen will oder nicht. Dem schlossen sich mehrheitlich auch die übrigen Gemeinderäte an und vertagten den Tagesordnungspunkt, bis man ermittelt hat, wie die Bürgerschaft über das Projekt denkt.