Rheinfelden Rheinfelden könnte schon bald wieder ein Jugendparlament (Jupa) haben. Der Sozialausschuss des Gemeinderats sprach sich am Montagabend einstimmig für einen solchen Vorstoß des Jugendreferats aus. Die endgültige Entscheidung liegt beim Gemeinderat der Stadt.
Das alte Rheinfelder Jugendparlament bestand bis zum Jahr 2017. Dann wurde es zunächst ruhig um das Format, weil sich zu wenige Jugendliche beteiligten. Das Jugendreferat will es nun wiederbeleben. Seit November ist das Team des Jugendreferats erstmals seit Jahren wieder voll besetzt. „Die Jugendlichen mussten in den vergangenen Jahren ein wenig einstecken. Es ist wichtig, gerade mit Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen, das Angebot jetzt wieder aufzubauen“, sagte Jugendreferent Maurice Bronner, der das Konzept Jupa gemeinsam mit Referatsleiterin Susanne Hillmann vorstellte.
Das Jugendparlament ist eine repräsentative Form der Jugendbeteiligung. Dabei werden Jugendliche im Alter zwischen 13 und 19¦Jahren gewählt, die über eine Legislaturperiode von zwei Jahren die Interessen der Jugend vertreten – auch gegenüber der Stadt. In der Vergangenheit waren es 21¦Mitglieder. Zukünftig soll die Größe des Gremiums zwischen elf und 19¦Jugendlichen variieren. Das solle den Start erleichtern, so Bürgermeisterin Kristin Schippmann.
Die Mitglieder des Sozialausschusses begrüßten den Vorstoß. „Es ist wichtig, die starke Tradition des Jupa wieder aufleben zu lassen“, sagte Sabine Hartmann-Müller (CDU). Elke Streit (SPD) und Silvia Rütschle (Freie Wähler) wollten wissen, wie sie Jugendliche für das Jupa gewinnen können. Über soziale Medien und die Jugendhäuser gebe es einen Zugang, sagte Jugendreferent Maurice Bronner. „Wir sind optimistisch, wenigstens die Mindestzahl von elf Mitgliedern zusammenzubekommen“, ergänzte Referatsleiterin Hillmann. Anette Lohmann (Gruppe GAR/FDP) sagte, dass Rheinfelden „hoffentlich endlich wieder eine qualifizierte politische Jugendbeteiligung bekommt.“ So könnten die Jugendlichen ihre Interessen wieder selbst gegenüber dem Gemeinderat vertreten.
Bereits im Herbst könnte das Gremium auf den Weg gebracht werden, gab Bronner bekannt. 4000¦Euro sind für die Wahl des Jupa, für die Sitzungen im Sitzungssaal des Rathauses und für Seminare jährlich veranschlagt.
Ergänzend kündigte Bronner an, den sogenannten Achter-Rat im Schuljahr 2026/2027 wieder aufleben lassen zu wollen – „sofern die Haushaltslage das zulässt“. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das Schüler aller teilnehmenden achten Klassen umfasst und Teil des Stundenplans ist. Es soll die Jugendlichen an kommunale Beteiligungsmöglichkeiten, politische Gremienarbeit und demokratische Willensbildung heranführen, heißt es in einer Handreichung des Referats.