Rheinfelden Der Naturkindergarten Adelhausen hält Eltern, Gemeinderäte und Verwaltung auf Trab. Der Sozialausschuss des Rheinfelder Gemeinderats soll sich am Montag, 23.¦Juni, erneut mit der Vergabe beschäftigen, der Gemeinderat am Donnerstag, 26.¦Juni, teilt die Stadtverwaltung auf Nachfrage dieser Zeitung mit.

Derweil hat die Stadtverwaltung Kontakt mit der Geschäftsführerin der Senseability Academy, an die der Betrieb vergeben werden soll, und mit dem Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS) aufgenommen. Gespräche mit den beiden Parteien sollen in den kommenden Tagen und Wochen geführt werden.

In den vorangegangenen Sitzungen des Sozialausschusses und des Gemeinderats hatten sich Vertreter des Gesamtelternbeirats Kita dagegen ausgesprochen, dass die Senseability Academy, die bereits den Naturkindergarten in Warmbach und den Waldkindergarten in Nordschwaben betreibt, auch den neuen Naturkindergarten in Adelhausen übernimmt. Der Sozialausschuss hatte die Vergabe abgelehnt, im Gemeinderat wurde das Thema vertagt, damit die Stadtverwaltung die Vorwürfe gegenüber der Betreiberfirma klären kann. Zeitweilig war von einer Sondersitzung die Rede, da die Vergabe ursprünglich bis zum 9.¦Juni erfolgen sollte. Dabei handle es sich aber um einen „Wunschtermin, um eine Eröffnung der Einrichtung im Herbst zu ermöglichen. Im Verfahren war immer Mitte August kommuniziert“, heißt es dazu seitens der Stadtverwaltung.

In ihrer Stellungnahme in der Gemeinderatssitzung hatten die Elternvertreter berichtet, dass das Kind der Vertreterin, die im Sozialausschuss die Stellungnahme des Gesamtelternbeirats vorgetragen hatte, vom Kindergarten beurlaubt worden sei. Sie forderten unter anderem, dass in den Kindergärten gesetzliche Grundlagen eingehalten und nach pädagogischen Standards gearbeitet werden solle. Im Sozialausschuss war die Rede von abgebrochenen Eingewöhnungen, Ausschluss der Kinder vom Kindergartenalltag wegen Kleinigkeiten, einer Tendenz zu Anthroposophie und Esoterik sowie nicht zugelassenen Elternbeiräten.

Geschäftsführerin Asha Scherbach betonte auf Anfrage, ihre Kindergärten – sie betreibt weitere Einrichtungen im Landkreis Lörrach, in Baden-Württemberg, Hessen und Bayern – würden allen erforderlichen gesetzlichen, personellen und konzeptuellen Regelungen entsprechen. Die Eingewöhnungen entsprächen pädagogischen Standards und auch die Wahl zum Elternbeirat sei fest verankert. Sie habe die Elternbeiratswahl in Warmbach verschoben, um das Gremium auf eine breitere Basis zu stellen, da nur vier stimmberechtigte Eltern dabei gewesen seien. Und nein, es handle sich nicht um esoterische oder anthroposophische Kindergärten, betonte Scherbach.