Trotz Schmuddelwetter machen die 270 Grundschüler mit ihren Lehrern und die 60 Kindergartenkinder mit den Erzieherinnen und allen Eltern am dritten Faißen mächtig Fasnacht. Nur der Kindergartenumzug zum Bürgermeister entfiel.

Bild 1: Die Narren übernehmen die Macht im Rickenbacher Rathaus
Bild: Hans-Jürgen Sackmann

Ganz übel war das Wetter am Schmotzigen Donnerstag. Die Hotzenhüüler mit Musikverein 1860 verstärkt zur Rickenbacher Narrenmusik huschten nur so im Galopp in die Rickenbacher Grundschule, um die Schüler zu befreien. Alle elegant als Prinzessinnen, als Winnetou, Teufel, Feen, FBI-Agenten und Geister verkleidet tanzten, als die Guggentöne erklangen und die Musiker, angeführt von Daniel Dierenbach, die Schule stürmten.

Bild 2: Die Narren übernehmen die Macht im Rickenbacher Rathaus
Bild: Hans-Jürgen Sackmann

Mächtig war das Gedränge in der Aula und lautstark bekam das Geburtstagskind Rektor Daniel Dierenbach ein Ständchen mit einer anschließenden langen Polonaise. Bunte Buffets warteten in den Klassenzimmern für die hungrigen und durstigen Narren, dieses Jahr selbst gemacht, aber nicht mit Süßigkeiten, sondern mit gesundem Obst und Gemüse. Das Motto lautet „So ein Zirkus“ und entsprechend waren die Lehrer verkleidet. Die Jugendkapelle Willaringen spielte auf.

Sehnsüchtig warten die kleinsten Narren schon an der Tür auf die Narrenmusik.
Sehnsüchtig warten die kleinsten Narren schon an der Tür auf die Narrenmusik. | Bild: Hans-Jürgen Sackmann

Die kleinsten Narren vom Kindergarten Kunterbunt hatten sich auch hübsch in fasnächtliche Schale geworfen und standen schon lange an den Fenstern und Türen. Sie riefen aufgeregt zur Schule hoch: „Wann kommt ihr endlich?“. Der Umzug fiel dem Regenwetter zum Opfer. Dafür hatten Manu und Sabine zusammen mit den Eltern wunderschöne Buffets hergerichtet. Der Hausmeister überbrachte Schleicher einen riesigen Korb mit Gummibären vom Bürgermeister und zusammen mit der Narrenmusik sangen die Kleinsten: „Weil wir vom Kindergarten sind, stopfen wir die Kanone mit Sauerkraut und Speck und schießen dem Bürgermeister die Unterhosen weg“.

Geballte Wiiberkraft: Schnipp-Schapp, Schnipp-schnapp – und ruckzuck ist die Krawatte nach alter Tradition ab.
Geballte Wiiberkraft: Schnipp-Schapp, Schnipp-schnapp – und ruckzuck ist die Krawatte nach alter Tradition ab. | Bild: Hans-Jürgen Sackmann

Nur kurz war die Mittagspause. Mit viel Elan übernahmen die Fasnachtswiiber aus Rickenbach die Macht. Dafür stürmte eine nimmer endende Zahl hübscher Damen mit ihren roten Boas und schwarzen Hütten in den Sitzungssaal des Rathauses. Eine Gruppe Cowgirls hatte gar die Kuh Leni und den Hund Balu mitgebracht. Schnipp, schnapp und die Krawatte war nach alter Tradition ab.

Närrische Finanzsspritze

Die Narrenmusik spielte auf und Oberfasnachtswiib Margrit Eckert-Schneider hatte auch dieses Jahr wieder eine kräftige Finanzspritze im Spendentopf dabei.

Oberfasnachtswiib Margrit Eckert-Schneider hat auch dieses Jahr wieder eine kräftige Finanzspritze im Spendentopf dabei.
Oberfasnachtswiib Margrit Eckert-Schneider hat auch dieses Jahr wieder eine kräftige Finanzspritze im Spendentopf dabei. | Bild: Hans-Jürgen Sackmann

Das Geld soll für die Sanierung der maroden Straßen eingesetzt werden. Dass wichtigste Körperteil, das die Männer besitzen, leide doch beim Fahrradfahren extrem und es werde von der Damenwelt doch schließlich noch sehr gebraucht. Gut gestärkt ging es feucht-fröhlich ab zur Tour durchs Dorf.

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