Der AC Hotzenwald forderte die Herrischrieder Bürger auf: „Herrischried – räumt eure dunklen Garagen!“ Das war mitnichten eine Aufforderung zum Entrümpeln, sondern hatte einen ganz anderen Grund. Am Sonntag fand nämlich bereits zum achten Mal das Oldtimertreffen für Autos, Motorräder und Traktoren, organisiert vom Automobilclub (AC), statt. Auf dem Sportplatz in Herrischried fanden sich dann auch wieder sehr viele Fans und Besitzer von historischen Fahrzeugen ein, und zwar aus nah und fern.
Fest schaffte gerade noch den letzten regenfreien Tag
Das Thermometer fiel um gut 15 Grad, der Wind blies heftig vom Ödland herunter und dunkle Wolken zogen am Sonntagmorgen auf. Doch Petrus hatte ein Einsehen mit der Veranstaltung. Das Wetter hielt und die Oldtimerbesitzer sind auch nicht aus Zuckerwatte, denn schon um 11 Uhr war der Sportplatz in Herrischried sehr gut gefüllt.

Wo gibt es die „besten Güggel nördlich der Alpen“?
Das Treffen und das AC-Team waren wieder bestens organisiert. Die Anmeldezettel waren rasch ausgefüllt und der themenorientierte Standplatz ratzfatz zugewiesen. Nur am Imbissstand war etwas Geduld gefragt, schließlich wurden wieder die „besten frisch gegrillten Güggeli nördlich der Alpen“ serviert. Alt und Jung fanden den Weg zum Herrischrieder Sportplatz, um die motorisierten Schönheiten auf zwei und vier Rädern zu bewundern. Die beiden Vollblutmusiker Ernst Effinger und Bernhard Lauber sorgten mit ihrer fetzigen und bärigen Musik für tolle Stimmung.


Oldtimerparade mit vielen Hinguckern
Wer seinen Durst und Hunger gestillt hatte, ging die Stufen zum Sportplatz hinauf, um die Schätze aus dem vorigen Jahrhundert zu bewundern. Die Lust auf technische Raritäten und Fachgespräche waren angesagt. Die Oldtimergemeinde kennt sich natürlich untereinander. Unter den Oldtimern befanden sich viele Hingucker. Vom wunderschönen blauen Opel GT über eine ganze Käfergemeinde hin zum NSU TT, der Bergrennen fuhr. Die Ente (2CV) und die BMW-Knutschkugel Isetta dürfen auf keinem Treffen fehlen.
Vom Kadett Caravan bis zum Lanz Bulldog
Zweiradromantik kam auf, als eine Großfamilie mit ihren Vespa-Motorrollern vorfuhr. Aber auch eine Rarität, der Opel Kadett Caravan aus dem Jahre 1971 war zu bewundern. Leider nicht als fünftürige Version. Von denen gibt es gerade mal eine Handvoll. Der riesige Lanz Bulldog ist neben dem Lindner T 3500S immer mit von der Partie. Für viel Aufsehen sorgte der Hanomag RL 20 aus dem Jahre 1940, bei dem niemand so recht wusste, für welchen Einsatz er konstruiert wurde. Kenner wussten die Antwort: „Solche leichte Straßenschlepper sollten die Pferdekraft in der Stadt ersetzen“.

Auf dem Sportgelände herrschte die ganze Zeit ein stetiges Kommen und Davonknattern, was für ausreichenden Platz für Ausstellende und Besucher sorgte und sich das Gedränge immer gut verteilen konnte.