Schopfheim – Zwischen denkmalgeschützten Villen soll kein Neubau das Bild der Hebelstraße in Schopfheim beeinträchtigen. Diese Entscheidung traf der Bau-, Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderates in seiner Sitzung und erteilte einer entsprechenden Bauvoranfrage mit fünf zu zwei Stimmen eine Absage. Geplant war, ein zwischen 1920 und 1930 erbautes Haus, schräg gegenüber des „Haus Columban“, abzureißen und durch einen zweigeschossigen Neubau zu ersetzen. Zudem soll im Garten der alten Villa ein zweiter Neubau errichtet werden.
Während die Ausschussmitglieder keine Bedenken gegen ein Haus in der zweiten Reihe hatten, da dies bereits an anderer Stelle genehmigt wurde, teilte die Mehrheit die Auffassung der Stadtverwaltung, dass das alte Haus an der Hebelstraße erhalten werden sollte. Das Gebäude steht zwar nicht unter Denkmalschutz, es ist jedoch von denkmalgeschützten Gebäuden umgeben. Der Baustil des vorhandenen Wohnhauses füge sich in das Erscheinungsbild des Quartiers und in das historische Stadtbild an dieser Stelle ein, erklärte Bürgermeisterstellvertreter Thomas Gsell, der die Sitzung leitete.
Allerdings existiert laut Bauamtsmitarbeiter Jochen Sutter in diesem Bereich kein Bebauungsplan. Planungsrechtlich sei der Abbruch des alten Wohnhauses zulässig und der geplante Neubau füge sich in den Bestand ein. Dennoch empfahl die Verwaltung, den Abriss abzulehnen. Das Haus sollte saniert und gegebenenfalls durch einen Anbau erweitert werden.
Dagegen meinte Kai Horschig (Freie Wähler), man könne es dem Eigentümer nicht verwehren, die wirtschaftlichste Lösung zu suchen. Ein Neubau könne sich durchaus in den alten Bestand einfügen. Sein Fraktionskollege Karlheinz Markstahler bekräftigte, dass der Bauherr in den Altbau „ein Vermögen investiere“ müsse, um ihn zu sanieren. Thomas Kuri (CDU) verwies dagegen darauf, dass der Bauherr bereits einen Mehrwert durch die Bebauung in der zweiten Reihe habe. Man habe auch Verantwortung für das Stadtbild.