Schopfheim – Drei Bands verwandelten die Festhalle beim Festival Raitbach rockt mit knapp 200 Konzertbesuchern in einen Hexenkessel. Die Wehrer Band Vorhangschdängli, kurz VHS, gehört quasi zum Festivalinventar. Neben dem Raitbacher Gesangverein ist sie Organisator von Raitbach rockt. Ihr zur Seite standen die ebenfalls aus Wehr kommenden Rockxidados und das Lörracher Metal-Urgestein Aeonblack. Alle drei brachten die Halle zum Kochen.
Den Anfang machte die 2022 gegründete Band Rockxidados. „Mumifiziert, aber legendär“, frotzelte deren Sänger Jesús de Horna angesichts des fortgeschrittenen Alters der fünf Rocker. In der Tat zeigten die Musiker wenig Bewegungs-, dafür aber umso mehr Spielfreude. Was sie von der Bühne feuerten, waren wuchtig pralle Coverversionen von Titeln einschlägiger Hardrock-Ikonen wie AC/DC, Accept, Iron Maiden und Motörhead.

Dem Hardrock-Quintett folgte VHS. Schlager, Volksmusik und Pop in punkigen Metalversionen, das muss man sich erst mal trauen. Die energetisch aufspielenden Musiker taten es und meisterten den stilbrechenden Spagat mit Bravour. Eingefleischte Rockfans ließen sich von Stimmungsschlagern wie „Hulapalu“ (Andreas Gabalier) und „Im Wagen vor mir“ (Henry Valentino) mitreißen. „Jetzt wird‘s laut, bitte Gebiss und Kontaktlinsen festhalten“ – so kündigte René Potthin (VHS) die dritte Band des Abends an. In der Tat kamen bei Aeonblack alle Hardcore-Metalfans voll auf ihre Kosten. Die seit 20 Jahren bestehende Band aus Lörrach entfachte mit eigenen Titeln ein regelrechtes Gewitter aus purem Power Metal, zu dem in der Halle kräftig abgetanzt wurde. Auch einen Vorgeschmack auf das in Kürze erscheinende fünfte Album von Aeonblack gab es.

Besser hätte die Stimmung in der Raitbacher Festhalle nicht sein können. Jede der drei Bands wusste auf eigene Art zu faszinieren. Und so lautstark wie die Musik war der Applaus. Hier waren Rockfans unter sich – und das in durchweg begeisterter und friedfertiger Atmosphäre.