Schopfheim – Karin Bernbach ist die neue Ortsvorsteherin von Enkenstein. Die 69-Jährige war vom Ortschaftsrat einstimmig gewählt worden. Sie ist die Nachfolgerin von Eva Brutschin offiziell im Amt und möchte die Probleme im Dorf tatkräftig beim Schopf packen. „Ich bin eine echte Enkensteinerin“, bekundet Karin Bernbach stolz. Geboren wurde sie in Schopfheim. Ihr Vater war Techniker und Enkensteiner Bürgermeister. Das heimische Wohnzimmer diente als Poststelle, darin ein Telefon, mit dem der ganze Ort telefonieren konnte. Die Mutter führte die Post und war zugleich Briefträgerin.

In Wieslet besuchte sie die Grundschule, ihren Hauptschulabschluss machte sie in Schopfheim. Für eine Ausbildung zur Industriekauffrau ging sie nach Maulburg, wo sie und ihr Mann Eugen fünf Jahre wohnten. 1983 zogen sie zurück nach Enkenstein, wo sich das Ehepaar ein eigenes Haus gebaut hatte. Bernbach hat eine Tochter und einen Sohn. „Und zwei Enkel hab ich auch schon.“ Neben ihrer ununterbrochenen Berufstätigkeit war Karin Bernbach in verschiedenen Vereinen aktiv. In Wieslet war sie im Chor und im Sportverein. Da sich der Wiesleter Chor aufgelöst hat, singt sie jetzt im Gesangverein Harmonie in Weitenau. In Enkenstein selbst sei es um die Vereine schlecht bestellt, findet die neue Ortsvorsteherin: „Wir haben nur noch den Förderverein.“ 2019 wurde Karin Bernbach Schriftführerin im Ortschaftsrat. Dieser Schritt war ihr wichtig: „Ich habe mich schon immer für den Ort und für Kommunalpolitik interessiert“, sagt sie. Nach den Kommunalwahlen kandidierte sie als Ortsvorsteherin. Bei der Entscheidung bestand sie auf eine geheime Wahl. „Das gehört für mich zur Demokratie“, betont sie. Umso mehr freute sie die Einstimmigkeit, mit der sich das Gremium für sie entschied.

Karin Bernbach leitete ihre erste Sitzung, zu der 30 Besucher gekommen waren. „Ich hatte Bammel, aber es war prima, ganz toll. Ich hab ganz viel Lob bekommen, wurde umarmt, mir wurde gratuliert“, schwärmt sie. Etliche Projekte stehen dem 233-Einwohner-Ortsteil ins Haus: Stromkabel- und Breitbandverlegung, die Bebauung der neuen Dorfmitte, die Sanierung des Gresger Wegs, ein neuer Gehweg bei der Maibergstraße und, ein Herzenswunsch von Bernbach, die Erneuerung des Bachgeländers. Bei all dem hat Schopfheim das Sagen, und so war Bernbach auch schon in den Fachbereichen, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Und sie war überrascht: „Die Leute von der Stadt sind so nett, ich habe immer und überall Auskunft bekommen. In den nächsten drei Jahren wird einiges passieren in Enkenstein.“ Sie richtet ihr Augenmerk erst einmal auf Zwischenmenschliches: „Ich möchte, dass wir zusammensitzen und Feste feiern können.“ Sie hat sich fest vorgenommen, Probleme im Dorf, die mit der Stadt nicht zu lösen seien, tatkräftig anzupacken.