Hausen – Weil der FC Hausen seinen alten Hartplatz durch einen Kunstrasenplatz ersetzen muss, hat er ein Finanzierungskonzept erarbeitet. Zur Vorstellung waren die Aktiv- und Passivmitglieder, Bürgermeister Philipp Lotter und Gemeinderäte gekommen. Vorsitzender Holger Keller erläuterte die aktuelle Lage, da es auf dem Sportgelände einen Rasenplatz gebe, der nach längeren Regenperioden oder im Winter nicht bespielbar sei.

Weil es in Hausen keine Sporthalle gebe, müsse man sämtliche Trainingseinheiten für Aktive und Jugend auf den Hartplatz verlegen. Bei Regen und Frost sei der Zustand desolat. Für die Spieler bestehe Verletzungsgefahr, manche Spiele würden zu Rutschpartien und Schlammschlachten.

Keller bezifferte die Kosten für den Kunstrasenplatz mit 350.000 Euro. Der Badische Sportbund würde mit 105.000¦Euro bezuschussen, der Eigenanteil betrage 150.000 Euro, die Gemeinde müsste 95.000 Euro beisteuern. Die Gemeinde müsste auch für das Darlehen bürgen. Um dieses so gering wie möglich zu halten, wolle der FC seine Mitgliedsbeiträge erhöhen, Sponsoren suchen, Sponsorenläufe veranstalten, Tombolas organisieren und Quadratmeterteile an Spender verkaufen.

Bürgermeister Philipp Lotter machte klar, dass die Gemeinde aufgrund ihrer prekären Haushaltslage den Zuschuss keinesfalls gewähren könne. Weil man die Gewerbesteuer-Ausfälle wegen der Insolvenz der Firma Auto-Kabel verkraften müsse und die Kreisumlage drastisch erhöht wurde, könne man nur mit äußerster Anstrengung die Pflichtaufgaben erfüllen. Den Zuschuss könne er, so leid es ihm tue, auch nicht für die nächsten zwei bis drei Jahre zusagen. Das sorgte für betretene Mienen bei den Mitgliedern, die aber auch Verständnis zeigten. Trotzdem will der Vorsitzende jetzt schon die Beitragserhöhung und die anderen Maßnahmen für die Finanzierung angehen. Dies kritisierte Mitglied Andreas Boos. Er befürchtete, dass es Austritte gebe, wenn man in ein Projekt investiere, das viel später oder gar nicht umgesetzt wird. Jugendtrainer Murat Arslan verdeutlichte die dramatische Situation wegen der eingeschränkten Trainingsbedingungen. Er befürchtete weitere Abwanderungen zu anderen Vereinen.