Schopfheim – „Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft. So etwas hätte ich nicht für möglich gehalten.“ Jörg Schön, Lohhof-Landwirt in Langenau, kann es noch immer kaum fassen. Zwei Tage vor Weihnachten war ein Unterstand, in dem er unter anderem den Wintervorrat für seine Pferde, Rinder, Gänse und Puten gelagert hatte, abgebrannt. Die Feuerwehr konnte gerade noch ein Übergreifen auf das Wohnhaus und Ställe verhindern.

Nach dem Mittagessen wirft Jörg Schöns Sohn zufällig einen Blick aus dem Fenster. „Unser Schuppen brennt“, ruft er und alarmiert die Familie. Dann geht alles schnell. Im Nu fangen Heu und Stroh Feuer. Die Familie rennt nach unten. Das Feuer wütet auf der linken Seite, die rechte ist noch verschont. „Holt raus, was ihr könnt, und kommt sofort zurück. Es darf keinem etwas passieren“, ruft Jörg Schön. Ein paar Maschinen, ein Moped, Paletten mit Eierschachteln und einen Traktor können die Männer zusammen mit ihrer Mutter retten. Eine Sämaschine, ein Pflug, E-Bikes und zwei weitere Mopeds werden zum Raub der Flammen. Auch die Photovoltaikanlage ist zerstört.

Innerhalb weniger Minuten ist die Feuerwehr zur Stelle, am Friedhof warten bereits die Landwirte aus der Umgebung auf das Zeichen der Brandschützer, dass sie zur Einsatzstelle vorfahren dürfen. Die Nachricht vom Brand hat sich in Windeseile verbreitet. Die Hilfsaktion läuft an. Bis drei Uhr nachts fahren die Landwirte die noch immer glühenden Brandreste, vor allem die verschmorenden Plastikhüllen der Heuballen ab, damit diese sich nicht nochmals entzünden. Der Brand ist unter Kontrolle, aber Jörg Schön steht vor einem Problem: Sein Wintervorrat für die Tiere ist verbrannt. Aber auch jetzt lassen ihn die Kollegen nicht im Stich. Aus dem Großen und dem Kleinen Wiesental rollen die Heuballen an. Selbst in Münstertal haben sich die Landwirte zusammengeschlossen und 20 Ballen gebracht. Inzwischen hat der Landwirt etwa 40 Stück. Bis zur nächsten Ernte braucht er 160, aber er hat noch weitere Hilfsangebote bekommen, weshalb er zuversichtlich ist, dass seine Tiere den Winter überstehen werden.

Die Brandursache sei, so der Landwirt, allen ein Rätsel. „Strom kann es nicht gewesen sein“, sagt er. „An der Stelle, wo der Brand ausgebrochen ist, befindet sich keiner.“ Inzwischen hat die Familie mit den Aufräumarbeiten begonnen. „Wir werden es wohl kaum schaffen, das Lager bis zur nächsten Ernte wieder aufzubauen, aber wir werden eine Lösung finden“, ist Jörg Schön zuversichtlich.