Schopfheim Nachdem, so Richard Renz, Vorsitzender des Dikome-Kamerun-Vereins, „alle ordentlich angepackt haben“, wird bereits seit einigen Wochen auf dem Gelände der Baufirma Binder und Blum wieder Kaffee geröstet. Mit einer kleinen Feier für die Helfer und Mitarbeiter wurde in dieser Woche die Rösterei in einer ehemaligen Fahrzeughalle mit Büros und Arbeitsräumen offiziell vorgestellt.

Notwendig geworden war der Umzug, da dem gemeinnützigen Verein nach 20 Jahren die bisherigen Räume im ehemaligen Arlington-Gelände in Langenau gekündigt wurden. Die Suche nach einer neuen Unterkunft war anfangs schwierig. In Hauingen hätte der Verein ein neues Domizil bekommen können. Aber, so berichtete Richard Renz, „wir wollten in Schopfheim bleiben“. Schließlich ergab sich im Gespräch des zweiten Vorsitzenden Rainer König mit Bauunternehmer Wilfried Blum, der den Verein schon seit langem unterstützt, dass auf dem Firmengelände in der Grienmatt eine Halle und Büroräume zur Verfügung gestellt werden könnten. Nun galt es, für alle Mitglieder und Freunde des Vereins die Ärmel hochzukrempeln.

In einer „Heidenarbeit“, so Renz, musste die ehemalige Garage gründlich gereinigt, neu gestrichen, Strom- und Gasleitungen sowie Abluftrohre verlegt werden. Auch die Büroräume mussten ausgeräumt, gestrichen und die Böden neu versiegelt werden. Schließlich mussten auch die Maschinen, Geräte und tonnenweise Kaffeesäcke bewegt werden. Rund 25 Tonnen Material und Waren, berichtete der Vereinsvorsitzende beim Eröffnungsfest, seien mit „viel Schweiß“, mit Lastwagen, Kleintransportern und Pkws umgezogen. Und auch in den neuen Räumen in der Grienmatt gibt es keinen Stillstand. 52 Wochen pro Jahr engagieren sich rund 60 ehrenamtliche Mitarbeiter dafür, dass der Kaffee von Kleinbauern fair und direkt aus der tropischen Regenwaldregion der Rumpi-Berge im Südwesten von Kamerun nach Deutschland transportiert, hier geröstet, gemischt, konfektioniert und in den Handel gebracht wird.

Seit Beginn der Direktvermarktung im Jahr 1993 wurden von den Kleinbauern über 700 Tonnen Kaffee gekauft. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des „Glory-Halleluja-Kaffees“ unterstützt der Verein etliche Projekte in den Dörfern Lokando, Dikome und Bikoki, unter anderem eine Schule für 220 benachteiligte Kinder.