Schopfheim Seit dem Jahr 2023 wurde an einem Verkehrskonzept für die Gesamtstadt gearbeitet. Jetzt wurde es vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Nach vielen Vorberatungen, Sitzungen des Lenkungskreises Mobilität und des Arbeitskreises Innenstadt, öffentlichen Informationsveranstaltungen und in Zusammenkünften mit der Wirtschaftsförderung und dem Gewerbeverein, wurde auf der Grundlage der von den beauftragten Fachleuten erarbeiteten Vorschläge das Konzept erarbeitet. Auch in allen Ortschaftsräten war das Verkehrskonzept Thema. Mit dem Mobilitätsplan sollten in Schopfheim unter anderem die schwächeren Verkehrsteilnehmer geschützt, der Rad- und Fußverkehr gefördert, das Parken reglementiert und die Barrierefreiheit ausgebaut werden. Nicht zuletzt soll damit auch die Lärmbelastung in den Wohnbereichen und die CO₂-Belastung der Luft reduziert werden.
Zu den im Laufe der Vorberatungen immer wieder geäußerten Befürchtungen, vor allem aus den Reihen des Handels und der Gastronomie, die Innenstadt könnte für den Autoverkehr blockiert werden, sagte Bürgermeister Dirk Harscher, man wolle „eine Beruhigung und keine Sperrung“. Alle sollten in die Stadt kommen können und er rede auch nicht von einem autofreien Marktplatz. Die meisten Forderungen seiner Fraktion seien inzwischen im Konzept enthalten, bestätigte CDU-Sprecher Thomas Kuri. Allerdings sei noch unklar, zu welcher CO₂-Einsparung die Maßnahmen führen können. Er sprach zudem von einem „Parkdruck“ für die Anwohner und befürchtete erheblichen Mehraufwand für das Ordnungsamt.
Für die SPD-Fraktion betonte Peter Ulrich, dass man nicht von einer Sperrung der Schopfheimer Hauptstraße ausgehe, sondern nur von einer Beruhigung. Es gehe darum, mit dem Konzept alle Verkehrsarten vernünftig zusammenzuführen. Um den CO₂-Ausstoß zu verringern, seien alle gefragt, ihr Mobilitätsverhalten zu überprüfen. „Wir tun nichts Gutes daran, uns gegenseitig, die verschiedenen Verkehrsarten gegeneinander auszuspielen“, sagte Hildegard Pfeifer-Zäh (Freie Wähler). Man suche ein harmonisches Miteinander. Sie forderte mit dem Hinweis auf die umstrittene Stadtmöblierung dazu auf, künftig zu überprüfen, welche Maßnahme welche Wirkung hat.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat das Gesamtverkehrskonzept als Leitlinie für die zukünftige Verkehrsentwicklung und ihrer Ortsteile. Ebenso wurden ohne Gegenstimmen die Vorschläge der beauftragten Fachbüros zur Kenntnis genommen. Über ihre Umsetzung soll in einzelnen Beschlüssen entschieden werden. Nicht so einmütig fiel der Auftrag an die Verwaltung aus, die Basisstufe des Parkraumkonzepts vorzubereiten und zur Beschlussfassung vorzulegen. Neun Stadträte stimmten gegen diesen Beschlussvorschlag aus dem Rathaus.