Schopfheim Am vierten Abend des Sommersound-Festivals verwandelt die Kölner Band Querbeat den Marktplatz in einen Partykessel. Als Vorband entern die Brass Buebe die Bühne. Die neun Musiker aus dem Südschwarzwald erweisen sich als ideale Aufheizer. Ihre pulstreibenden Coverversionen und eigenen Stücke kommen so gut an, dass eine Zugabe nach der anderen gefordert wird und der Hauptact verspätet zum Zug kommt.
Dann bringt Querbeat die Massen in Schopfheim vollends zum Toben. Dabei verschießt die Band ihren Beat keineswegs quer, sondern ohne Umwege in die Herzen und Beine der zahlreichen Besucher. Der von geballter Bläserpower geprägte German-Pop, pikant gewürzt mit einer Prise Ska, bringt Hochstimmung auf den Schopfheimer Marktplatz. Viele Hooklines werden vom Publikum lauthals mitgesungen, und es wird gejubelt und getanzt.
Da ist Frontmann Jojo Berger ganz aus dem Häuschen: „Mann, ist das schön hier bei Euch! Was für wundervolle Menschen und was für eine tolle Energie, unfassbar!“ Die Begeisterung des Publikums überträgt sich auf die Spiellaune der Band. Als besondere Showeinlage gibt‘s ein „Animal Race“, bei dem zwei junge Frauen auf Badeflamingos von der Menge weitergereicht werden. Zwei Stunden lang wird ausgelassen gefeiert. Wer Querbeat bislang noch nicht auf dem Schirm hatte – an diesem Abend gewinnt die Powerband viele neue Fans hinzu.
Der Sonntag steht beim Sommersound traditionell für Fans von Schlager- und volkstümlicher Musik offen. Hier waren schon Peter Kraus, Roland Kaiser oder Howard Carpendale am Start – diesen Part übernimmt dieses Mal Italo-Barde Giovanni Zarrella. Längst hat er sich aus den früheren Tagen in der Poptruppe Brosis, mit der er einst bekannt wurde, emanzipiert. Er tauft Schopfheim kurzerhand in „Sciopfeimo“ um und legt los.
Er zieht die italienische Karte
Kein seichter Teeny-Pop steht auf dem Programm, Zarrella setzt alles auf die italienische Karte. Kaum ein Klassiker vom Stiefel, den er auslässt, von „Bella Ciao“ bis „Volare“. Zum Dahinschmelzen, wie er Luico Dallas „Caruso“ zelebriert und direkt in „O Sole mio“ übergeht. Dann und wann mischen Zarrella, Co-Sängerinnen und Band Latino-Rhythmen unter. Zarrella glänzt aber auch als Entertainer, der es mit ein paar flotten Sprüchen sofort schafft, das Publikum in den Stühlen auf dem ausverkauften Marktplatz auf seine Seite zu ziehen. Ein Klasse-Abschluss dieses erstmals fünftägigen Spektakels.