Kein Licht im Verkaufsraum, die Türe verschlossen, ein gelbes Schild an der Tür: „Liebe Kundinnen und Kunden, unsere Metzgerei ist ab Montag, 14.07.2025 vorübergehend geschlossen. Wir danken Ihnen für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen.“ Die 1965 gegründete Metzgerei Gür in Pfaffenweiler hat geschlossen.

xxx
xxx | Bild: Roland Dürrhammer

Der mit rund 2300 Einwohnern größte der VS-Ortsteile hat damit seit Montag keine Einkaufsmöglichkeit mehr. Mitte vergangener Woche war das Schild an der Ladentüre aufgehängt worden.

Wie lange ist „vorübergehend“?

Inhaber Wolfgang Gür war für ein Gespräch nicht erreichbar. Am Dienstag, 15. Juli, war er nach Angaben einer Mitarbeiterin nicht im Haus. Am Mittwoch, 16. Juli, war in der Metzgerei trotz mehrfacher Versuche telefonisch niemand zu erreichen. Daher konnte auch die Frage nicht beantwortet werden, wie die „vorübergehende Schließung“ zu verstehen ist.

Schließung überrascht die Kunden

Ortsvorsteher Martin Straßacker bedauert die Schließung sehr. „Ich war schon überrascht, als ich den Zettel gesehen habe“, sagt der Ortsvorsteher.

Er habe selbst regelmäßig in der Metzgerei Wurst und Fleischwaren gekauft. Neben dem klassischen Metzgersortiment gab es bei Gür auch eine Heißtheke, an der man sich mit Vesper eindecken konnte, ferner gab es Büchsenwurst, aber auch Brot und Brötchen.

Ortsvorsteher Martin Straßacker bedauert die Schließung der alteingesessenen Metzgerei.
Ortsvorsteher Martin Straßacker bedauert die Schließung der alteingesessenen Metzgerei. | Bild: Roland Dürrhammer

Frische Backwaren gibt es in Pfaffenweiler somit auch nicht mehr – die Bäckerei Kunz wurde bereits Ende des Jahres 2007 geschlossen, sagt Martin Straßacker. Der kleine Edeka-Nahversorger im Ort schloss im Jahr 2014.

Supermarkt wird schmerzlich vermisst

Von den Einwohnern wird ein Supermarkt durchaus vermisst. „Es kommen immer wieder Menschen auf mich zu, die sagen: Pfaffenweiler ist so schön, aber die Einkaufsmöglichkeit fehlt“, berichtet Martin Straßacker.

Das könnte Sie auch interessieren

Als Ortsvorsteher habe er nur wenig in der Hand, um an der Situation etwas zu verändern. „Wenn sich eine Möglichkeit ergeben sollte, es ein passendes Grundstück und einen Investor gibt und die rechtlichen Voraussetzungen passen, werden wir natürlich zugreifen.“

Nahversorger ist immer wieder Thema

Im Laufe der Jahre sei dieses Thema mehrfach aufgegriffen worden, sagt Straßacker. Er habe unzählige Gespräche geführt, bei denen Baubürgermeister Detlev Bührer immer mit im Boot gewesen sei.

Immer wieder sei eine Ansiedlung aus verschiedenen Gründen gescheitert. Sei es, dass ein anvisiertes Grundstück nicht passte, die Preisvorstellungen auseinander gingen oder eine Ansiedlung rechtlich nicht möglich war.