Villingen-Schwenningen „Finde dein Herzensinstrument“ hieß es beim Schnupper-Nachmittag der Musikakademie Villingen-Schwenningen im Unterrichtsgebäude an der Mozartstraße im Stadtbezirk Schwenningen. Mit diesem Angebot im 20. Jahr ihres Bestehens hat die Musikakademie ins Schwarze getroffen. Den ganzen Samstagnachmittag wuselte es in den Gängen und Stockwerken von neugierigen und begeisterten Kindern und ihren Eltern. Aus jedem Unterrichtsraum erklangen Töne und Melodien, mal präzise und mal schräg, berichtet die Akademie in einer Mitteilung.

Die Dozenten aus allen Fachbereichen waren gefordert, den Andrang der kleinen Musikfreunde zu bewältigen. Mit viel Feingefühl und Behutsamkeit nahmen sie manchem schüchternen Interessenten die Scheu – und schon erklangen die ersten Töne und sogar Melodien vielleicht auf dem künftigen Herzensinstrument. So etwa bei der vierjährigen Johanna. „Zum ersten Mal eine Geige gespielt und schon klingt es wie ein Konzert“, ermunterte Dozent Miloš Stanković das kleine Mädchen. Gleich standen andere Kinder Schlange, die sich auch auf der kleinen Kindergeige ausprobieren wollten.

Es ging Schlag auf Schlag in der Mozartstraße. Welch ein Erlebnis für Paul, vor einem richtigen Schlagzeug zu sitzen und kräftig zu trommeln. Dass dies nach Noten funktioniert, zeigte ihm Moritz Schilling, wenngleich der Junge kaum zu bremsen war und immer wieder die Schlägel einsetzte. Nicht weniger laut war es bei den Trompeten und Posaunen. Sophie, die bereits Klarinette spielt, hatte einen guten Ansatz und entlockte der Trompete klare Töne. Dozent Jakob Karg war begeistert. Von Zenon Kazimierz-Strittmatter ließen sich gleich drei Brüder den Kontrabass näher bringen. Der Profimusiker strahlte. Die beiden Größeren sind in Sachen Musik keine Neulinge, sie spielen bereits Klavier und Gitarre. Vielleicht klappte deshalb auch das Kinderlied „Bruder Jakob“ schon ganz gut.

Ein Herzensinstrument, das jeder bei sich trägt und das man nicht vergessen kann, lockten die Dozentinnen Doksuk Jeon-Raber und Christin Tanja Putze bei den Kindern hervor – nämlich ihre Stimme. Als Kostprobe sangen sie „Das heitere Duett für zwei Katzen“. Um sich bei der Musikakademie fürs Singen zu interessieren, sei keine Altersgrenze vorgesehen. Auch Erwachsene könnten sich zur Stimmbildung oder zum Auftrittstraining anmelden, erklärte Putze.

Matthias Schürmann, Leiter der Musikakademie, freute sich über den großen Andrang, begrüßte die Besucher und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Sein Dank galt dem Gesangverein Liederkranz, dessen direkt angrenzende Proberäume für den Schnupper-Nachmittag genutzt werden durften. Dass diese Veranstaltung keine Eintagsfliege bleiben werde, davon geht Schürmann aus und hat schon Pläne fürs nächste Jahr mit Tischen, Bänken und kulinarischem Angebot für die Besucher. Die Instrumente, die jetzt in Schwenningen vorgestellt wurden, können Interessenten auch in den Unterrichtsräumen in Villingen, im Haus der Musik am Klosterring 1 oder an der Goethestraße 11 erlernen.