Die ursprünglichen Pläne gingen weiter, doch die städtischen Finanzen lassen nicht mehr zu: Eine grundhafte Sanierung der Parkanlage auf dem Villinger Hubenloch wird nicht möglich sein – und doch soll es zu einer ganzen Reihe von Verbesserungen kommen, wie sich bei den Beratungen im Technischen Ausschuss zeigte.
Bisherige Konzept eingedampft
Nicht mehr als 1,5 Millionen Euro darf die Sanierung kosten: Diese Kostenobergrenze hatte der Gemeinderat im April 2025 beschlossen. Auf der Grundlage dieser Vorgaben schlugen die Planer nun ein überarbeitetes Konzept vor, wie dieses Naherholungsgebiet mit reduziertem finanziellen Aufwand verschönert werden kann.
Im Kern werden die Einsparungen dadurch erzielt, dass im Bereich der Mauern und Treppen weniger umfassend saniert wird, nur die Wegoberflächen instandgesetzt werden und die Verwendung von wasserdurchlässigem Asphalt – sogenanntem Drainasphalt – ganz wegfällt.
Gemeinderat hadert mit Entscheidung
So ganz glücklich schienen Teile des Gemeinderats aber nicht mit ihrer eigenen Entscheidung, auf den Drainasphalt zu verzichten, der einer Versiegelung von Flächen entgegenwirkt.
Das Land honoriert die Wahl dieses Baustoffes mit recht großzügiger Förderung. Auf diesen Zuschuss müsste die Stadt verzichten, sollte sie sich für herkömmlichen Asphalt entscheiden. Möglich wäre laut Stadtverwaltung eine Förderung in Höhe von 830.000 Euro, doch ob dieses Geld tatsächlich fließt, steht erst mit dem Projektbeschluss fest, wie die Verwaltung in der Sitzung vom Dienstag informierte.
Oberbürgermeister mit Vorschlag zur Güte
Weil sich die Fraktionen in dieser Diskussion verkeilt hatten, schlug Oberbürgermeister Jürgen Roth vor, diese Entscheidung letztlich noch offen zu lassen.
In einem ersten Bauabschnitt geht es zunächst auch nicht um die Instandsetzung der Wege, sondern um eine ökologische Aufwertung und die Sanierung von Treppen und Mauern. So soll im Zuge der nächsten Haushaltsberatungen entschieden werden, ob nicht doch der wasserdurchlässige Belag verbaut werden kann.
Zuvor hatte CDU-Fraktionschef Dirk Sautter festgestellt, dass es gegenüber dem Entscheidung vom April keinen neuen Sachverhalt gebe und sich daher eine Änderung des Beschlusses eigentlich verbiete.
Sein Fraktionskollege Dietmar Wildi kritisierte derweil die eingedampften Pläne. In anderen Kommunen erfahre die Aufwertung von Grünanlagen eine höhere Wertschätzung. „Wir reduzieren zu viel“, sagte Wildi.
Fördersituation derzeit noch unklar
Auch die Grünen-Fraktion ist nicht so recht glücklich damit, auf den Drainasphalt zu verzichtet. „Wenn wir das mit der Förderung so gewusst hätten, dann hätten wir das nicht so gedeckelt“, sagte die Fraktionsvorsitzende Ulrike Salat.
Die AfD sieht derweil keinen Grund, von den bisherigen Entscheidungen abzurücken. „Die Planung ist gut, denn wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren“, forderte deren Sprecher Martin Rothweiler.
Die ersten Schritte
Unabhängig von dieser Frage beginnen die Arbeiten mit einer „klimagerechten Aufwertung durch Biotopentwicklung und Artenschutz“, wie Planer Martin Kuberczyk vom Büro K3 Landschaftsagentur erläuterte. Die Planungen sehen vor, Pflanzen zu setzen, die auch mit höheren Temperaturen zurechtkommen.
Bestehende Baum- und Strauchpflanzungen sollen erhalten bleiben und ergänzt werden durch artenreiche, heimische Pflanzungen. Die klimatischen Veränderungen werden nach den Vorstellungen der Planer auch eine Rolle spielen bei der Neugestaltung der Rosen- und Staudenbeete. Die bestehenden Blumenwiesen werden erweitert.

Ein weiterer Bestandteil der Arbeiten in dieser ersten Phase sind der Umbau der Treppen im östlichen Bereich der Vöhrenbacher Straße. Hier gab es große Einigkeit darüber, den Zugang über eine Rampe zu gestalten, um Behinderten und Radfahrern einen leichteren Zugang zur Grünanlage zu ermöglichen.
Die Treppe im mittleren Bereich der Vöhrenbacher Straße soll derweil verschwinden und überpflanzt werden. Gleiches gilt für die Trockenmauer im Bereich der Sportanlage.
Kostensparende Alternativen
Im zweiten Teil der Arbeiten soll es dann um die Instandsetzung des Wegenetzes gehen. Gegenüber den ursprünglichen Planungen werden die Arbeiten laut Plan kleinteiliger ausfallen.
Auch hat man sich mittlerweile vom Vorhaben verabschiedet, die Wege und Pfade grundlegend zu sanieren. Stattdessen soll es bei einer Deckensanierung bleiben. Der Gemeinderat wird in der kommenden Woche über das Projekt entscheiden.