Die Naturenergie Hochrhein AG plant in Brigachtal den Bau einer Freiflächen-PV-Anlage. In der Nähe des Ankenbuck soll auf 13 Hektar eine Anlage mit einer Leistung von 13 Kilowattpeak (KWp) entstehen.
Diese generiert rund 14.000 Kilowattstunden Strom, was einem Durchschnittsverbrauch von rund 4700 Haushalten entspricht. Im ersten Schritt ging es dabei erst einmal nur um eine Voranfrage.
Flächenausweisung bis zu 15 Hektar möglich
Zur Vorgeschichte: In seiner Sitzung vom 28. Januar 2025 verabschiedete der Gemeinderat für die Gemeinde eine Standortpotenzialanalyse, in der vorgesehen ist, bis zu 15 Hektar an potenziell geeigneten Flächen im östlichen Bereich für Freiflächen PV-Anlagen zu ermöglichen.

Die Naturenergie Hochrhein überlegt nun, ein entsprechendes Projekt auf einem privaten Grundstück auf der Gemarkung Klengen in der Nähe des Ankenbuck zu entwickeln. Projektplaner Albert Vonnier stellte den Gemeinderäten die Planungen vor.
Realisierung ist noch offen
Ob, wie und wann diese Planungen überhaupt realisiert werden können, hängt vom Verlauf des weiteren Verfahrens ab und ist derzeit noch völlig offen. Dabei kann es durchaus auch passieren, dass die Auflagen seitens der Genehmigungsbehörde so groß werden oder die Anlage reduziert werden muss, dass die Wirtschaftlichkeit am Ende nicht mehr gegeben sein könnte und eine Realisierung unmöglich macht.
Batteriespeicher vorgesehen
Zusätzlich wird bei dieser Anlage auch noch ein Energiespeicher mit einer Kapazität von sieben Megawatt geplant. Über eine ebenfalls zu bauende drei bis vier Kilometer lange unterirdische Stromleitung wäre der Anschluss an das Verteilernetz bei Donaueschingen vorgesehen.
Die Gemeinde würden dadurch zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen aus dem Betrieb dieser Anlage zufließen. Zusätzlich möglicherweise auch 0,2 Cent pro Kilowatt Strom, gemäß Paragraph 6 des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes.
Bürgerbeteiligung angedacht
Die Naturenergie stellte zusätzlich eine mögliche Bürgerbeteiligung zur Finanzierung in Aussicht. „Das Angebot können wir auf Wunsch auch auf Bürger aus Brigachtal begrenzen, die hier zwischen 500 und 10.000 Euro investieren können“, erklärt Vonnier.
Und noch ein weiteres Plus brachte Bürgermeister Michael Schmitt ins Spiel. Da bei solch einem Projekt seitens der Genehmigungsbehörden sicherlich ökologische Ausgleichsmaßnahmen vorgeschrieben werden, könnte die Gemeinde zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf von Ökopunkten generieren.
Grundsätzlicher Konsens vorhanden
Unter den Räten herrschte Konsens, dass man solch eine Anlage grundsätzlich befürworten sollte. Dabei gab Gemeinderat und Landwirt Markus Rist (BI) zu bedenken, dass durch solche Vorhaben die verfügbare Fläche zur Nahrungsmittelproduktion weiterhin abnehme.
Gemeinderat Olaf Faller (BI) merkte an, dass bei einem Bau in dieser geplanten Größe dann eigentlich nur noch zwei Hektar für andere Projekte übrig wären und es ja bereits mehrere Voranfragen anderer Investoren gäbe.
Für diese wäre die Restfläche für eine wirtschaftlich arbeitende Anlage wiederum zu wenig, erklärte Albert Vonnier. Denn bei jeder neuen PV-Anlage stellt sich zusätzlich auch die Frage, ob und über welche Entfernung diese dann an das Verteilernetz angeschlossen werden könnten, was wiederum einen großen Einfluss auf die Baukosten solcher Anlagen hat. L
aut Vonnier läge ihm auch schon eine weitere Anfrage über eine acht Hektar große Anlage in direkter Nachbarschaft vor, die den Flächenverbrauch in Summe schon auf 21 Hektar steigern würde.
Weitere Anlagen sind möglich
Zwar hatte der Gemeinderat im Januar eine Begrenzung auf maximal 15 Hektar beschlossen, könnte das aber jederzeit auch entsprechend erhöhen, sollte es dafür einen Bedarf und einen Konsens geben, relativierte Bürgermeister Michael Schmitt die Lage. Somit würde man zukünftig weiteren Investoren nicht von vornherein den Zugang zu geeigneten Flächen verwehren.
Einstimmig stimmte dann der Gemeinderat dem Antrag zu, ein entsprechendes Bauleitplanverfahren einzuleiten. Bis fest steht, dass dieses Vorhaben seitens des Investors wirtschaftlich vertretbar in die Tat umgesetzt werden kann, sind aber noch viele weitere Schritte, Anträge, Untersuchungen und Genehmigungen nötig.