Seit Mitte Juni nimmt der Regiobus 500 keine E-Bikes mehr mit – sehr zum Bedauern von zwei Fahrgästen aus Pfullendorf. Edgar Fitz aus Aach-Linz und Brigitte Käser aus Pfullendorf halten diese Entscheidung für falsch.
Das Landratsamt Sigmaringen und der Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (Naldo) hatten auf Nachfrage des SÜDKURIER mitgeteilt, dass auf dem Fahrradanhänger in Zukunft E-Bikes ausgeschlossen sind. Die Begründung: „Aufgrund des Gewichts und der Abmessungen sorgen die E-Bikes vermehrt für Komplikationen sowie Gefahrensituationen im Fahrbetrieb, so Naldo-Geschäftsführerin Anne Lohmüller. Für den Transport der Räder würden zudem viele Fahrer von E-Bikes die Hilfe des Fahrpersonals beim Ein- und Ausladen der schweren E-Bikes benötigen.
Angebot genutzt
Brigitte Käser nutzte viele Jahre das Angebot, E-Bikes mitzunehmen. „Mir hat in all den Jahren nie ein Busfahrer geholfen“, sagt die 85-Jährige, die über das Verbot der E-Bikes auf der 500er-Linie verärgert ist. „Ich bin oft mit dem Bus nach Überlingen, um von dort aus mit dem E-Bike zu fahren.“ Sie sei sehr unglücklich darüber, dass ihr diese Möglichkeit genommen werde.
Akzeptanz der Linie wird geschwächt
Und auch Edgar Fitz aus Aach-Linz hat dafür kein Verständnis: „Diese Entscheidung ist für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ein herber Rückschlag und argumentativ nicht haltbar ist. Diese Entscheidung trifft überwiegend ältere und Menschen, die gerne mit dem E-Bike Touren an den See machen. Diese Ausflüge werden dann wohl wieder mit dem Auto durchgeführt und die Akzeptanz dieser Line schwächen“, so Fitz.
Leichter als normale Räder
Seiner Ansicht nach sei auch die Argumentation des Betreibers, dass das Gewicht eines E-Bikes bis zu 40 Kilogramm beträgt, schlichtweg falsch. „Diverse Quellen, unter anderem die Stiftung Warentest, stellen fest, dass das Gewicht eines E-Bikes durchschnittlich zwischen 20 und 30 Kilogramm liegt. Eine Entnahme des Akkus vor der Verladung würde das E-Bike in manchen Fällen sogar leichter machen als normale Fahrräder, sodass einem Transport auf dem Heckträger des Busses nichts entgegen stünde“, so Fitz. Es werde doch sehr deutlich, dass es dem Betreiber hier nicht um Sicherheit gehe, sondern diese Fahrräder nicht erwünscht seien.