Königsfeld „Ihr könnt es Euch ruhig auch auf den hinteren zwei Reihen bequem machen, dann sieht das nicht so leer aus“. Olaf Jungmann – ihn hatte der Königsfelder Burgspektakelverein für die Regie der Eigenproduktion gewinnen können – konnte sich in seiner Willkommensrede kurzhalten, hatte doch Bürgermeister Fritz Link in seiner Begrüßung bereits alles gesagt. Und ganz ernst nehmen konnte man das freundliche Angebot von Olaf Jungmann sowieso nicht, waren es doch keine 30 Plätze, die für die Premiere der Eigenproduktion nicht verkauft worden waren. Das sei für die Premiere ein überaus gutes Ergebnis, war aus den Reihen der Theaterspieler zu hören, insbesondere weil das Singspiel von Heiner Kondschak eher zu den schwereren Themen gehört.

So geht es in dem Stück, das den Titel trägt „Kaspars kurzer Traum vom Glück“ um die Geschichte des Kaspar Hauser, die in ihrer unterschiedlichen Erzählung bis heute unbeantwortete Fragen aufwirft. Ein faszinierendes Mysterium zwischen Wahrheit und Legende, wie der Verein in seiner Begleitschrift schreibt. Dass dieser schwere Stoff auch humorvolle Dialoge und Szenen hervorbringen und dem Publikum auch den einen oder anderen Lacher entlockt, lag sicher an der schauspielerischen Leistung der Laienschauspieler, die überzeugend war und der humorvollen Überarbeitung durch Olaf Jungmann. Nicht zuletzt überzeugte auch der Chor, der mit neun Frauenstimmen besetzt, immer wieder durch die Szenen führte. Begleitet wurde das Stück von Sebastian Schnitzer, der mit seinem Piano die oft dramatischen Szenen noch verstärkte. Viele der Schauspieler überzeugten durch gleich mehrere Rollen, die sie mit toller Mimik und gutem Rollenverständnis auf die Bühne der Burgruine Waldau brachten.

Die Geschichte des Singspiels von Heiner Kondschak lässt den jungen Kaspar Hauser nach seiner Freilassung aus jahrelanger Kerkerhaft die Schönheit der Welt entdecken, den nie gesehenen Sternenhimmel bewundern oder einen Sonnenaufgang erleben, lässt den Kaspar Hauser, der noch nie andere Menschen gesehen hatte, aber auch die Intrigen und zuletzt körperliche Gewalt seiner Mitmenschen erleben. Ein absolut sehenswertes Theaterstück, das noch fünf Mal zur Aufführung kommt. Die nächste Aufführung, für die noch Restkarten zur Verfügung stehen, findet am Donnerstag, 24. Juli, statt.

Das Spektakel auf der Burgruine Waldau hat noch mehr zu bieten: Am Samstag, 26. Juli, heißt es „Mit Kopf, Herz, Hand und Fuß“, wenn mit Heike Sauer eine Preisträgerin der Kleinkunst auf der Bühne steht, die voller Energie und Spielfreude die Bühne betanzt, beschwätzt und besingt. Ganz besonders freuen sich die Wiederholungstäter unter dem Burgspektakel Publikum, wenn am Donnerstag ab 20 Uhr die Formation „Eat the beat“ mit Sweet Soulmusik, die Waldau beben und bis in die Grundmauern erzittern lässt.

Zweimal Familientheater ist ebenfalls wieder angesagt. Am Sonntag, 27. Juli bieten Jessica Lippert, Dietmar Schlau und Olaf Jungmann die Geschichten vom „Wakebele“, einer Abenteuerreise zu den Kräften der Natur und Zwerg Nase, ebenfalls erzählt von Jessica Lippert, Dietmar Schlau und Olaf Jungmann kommt am Samstag, 2. August, zu Wort und es entsteht ein märchenhaftes Abenteuer über Mut, Klugheit und innere Stärke – zeitlos und voller Zauber.