Schopfheim – „Stand heute ist das Schweigmatter Schwimmbad geschlossen und die Glastüre am Eingang wird sich auch 2025 nicht öffnen“ – das sagte Raitbachs Ortsvorsteher Sebastian Johannsen in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats zur Situation im Höhenschwimmbad vor rund 50 Sitzungsbesuchern, die es unter anderem die Debatte um die Zukunft des Schwimmbads in den Saal gezogen hatte. Man habe intensive Gespräche mit dem Gemeinderat, der Stadt und anderen Ortsvorstehern geführt. Nach wie vor werde man weitere Termine planen, um doch noch eine Lösung zum Erhalt finden zu können. Persönlich glaube er an eine Kehrtwende. Johannsen forderte alle Anwesenden dazu auf, sich in irgendeiner Form konstruktiv an Lösungsvorschlägen zu beteiligen. Andrea Strübe, die Vorsitzende des Schwimmbad-Fördervereins, informierte, dass man intensiv auf der Suche nach einem Betreiber für das Bad sei und in Kürze eine Versammlung des Fördervereins anberaumen werde.
Rückenwind für die Erhaltung des Höhenschwimmbades gab es in der Sitzung von Gemeinderat Michael Böhler, der auch im Namen der CDU-Fraktion und des CDU-Stadtverbandes Stellung bezog. „Die CDU Schopfheim und ihre Fraktion im Gemeinderat bekennen sich ausdrücklich zum Erhalt des Schwimmbads Schweigmatt und setzen sich dafür ein, dass dieses wichtige Freizeitangebot auch in den kommenden Jahren bestehen bleibt. Wir sehen da große Übereinstimmung mit den anderen Fraktionen“, machte er deutlich. Gleichzeitig betonte Böhler, dass das Haushaltsrecht nicht beim Bürgermeister, sondern beim Schopfheimer Gemeinderat liege und dieser über die Verteilung der Mittel und damit auch über die Zukunft des Bades entscheide.
Dazu erklärte Bürgermeister Dirk Harscher, dass er eine Schließung des Bades, worüber es schon in früheren Jahren einen Beschluss gegeben habe, zwar sehr bedauern würde. Bisher sei der Stadt aber noch kein schlüssiges Konzept zur Weiterführung vorgelegt worden. Zudem verwies er auf anfallende Investitionen in die Sanierung des Schopfheimer Freibads von 15 bis 20 Millionen Euro, welche den Finanzhaushalt der Stadt belasten würden. Zu Gesprächen sei er jederzeit bereit, aber er könne hier keine Garantie für den Erhalt des Höhenschwimmbades geben, so der Bürgermeister. In der Vergangenheit gab es schon mehrfach die Absicht, das Bad zu schließen, etwa in den Jahren 1993 und 2002. Die Begründung war dabei die gleiche wie heute: Schopfheim könne sich nicht zwei Bäder leisten – also das Freibad unten in der Stadt und das Höhenschwimmbad oben in Schweigmatt. Seit 2002 betreibt nicht mehr die Stadt das Bad, sondern der vor 125 Jahren einst als Kurverein gegründete Schweigmattverein – auf ehrenamtlicher Basis. Die Stadt gewährt jährlich einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 35.000 Euro und übernahm auch Sanierungskosten. Mit dem Ende dieser Saison ist mit diesem Modell Schluss. Zum einen wird die Stadt ihren jährlichen Zuschuss einstellen. Zum anderen braucht das Schweigmatt-Bad aber auch einen neuen Betreiber.