Schopfheim – Stress ist ungesund. Das gilt auch für Lebewesen in Gewässern. Um diesen Stress abzumildern musste der Angelsportverein Schopfheim bisher Sandsäcke und Bäume schleppen. Künftig geht das mit Unterstützung des Klimaschutzfonds der EWS einfacher. Wenn die Wiese und damit auch die Kanäle durch die Stadt im Sommer zu wenig Wasser führen, wird es im Lebensraum der Fische zu warm. Forellen, Bachneunaugen oder Groppen haben dann Stress. Wenn durch die Erwärmung der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt, wird es lebensgefährlich. Um den Fischen Rückzugsmöglichkeiten zu bieten und Kaltwasserzonen vor allem in Schattenbereichen zu schaffen, hat der Angelsportverein bereits vor zwei Jahren Baumstämme und Sandsäcke in der Wiese und im Kanal ausgelegt, um das Wasser in einigen Bereichen etwas aufzustauen.
Jetzt geht das einfacher: Im Kanal bei der Holzbrücke in der Verlängerung der Mattenleestraße wird eine mobile Sperre aus Blechen und Folien getestet, mit der auf rund 200 Metern das Wasser etwas angestaut werden kann. „Früher brauchten wir zwölf Mann und mehrere Stunden für die Sperren, jetzt genügen drei Mann und 30 Minuten“, erklärt Hans Zeiher, der Vorsitzende der Schopfheimer Petrijünger. Ermöglicht wurde die Anschaffung der Sperre durch einen Zuschuss von rund 2000¦Euro aus dem EWS-Klimaschutzfonds. Dass die Sperre funktioniert und effektiv zum Schutz der Lebewesen eingesetzt werden kann, zeigte bereits der erste Test. Daher denkt man bei den Angelsportlern daran, fünf weitere Sperren anzuschaffen, und hofft auf finanzielle Unterstützung. Dem Verein macht auch die Versiegelung der Landschaft Sorgen. Selbst in den Wäldern werde das Regenwasser viel zu schnell abgeleitet, habe keine Möglichkeit zu versickern. Daher würden die Bäche und die Wiese nicht kontinuierlich mit Wasser versorgt. Stattdessen komme es nach kurzfristigem Hochwasser immer wieder zu niedrigen Wasserständen, die für alle Lebewesen im Wasser lebensbedrohlich sind.