Schopfheim – Kurz vor Weihnachten herrscht Trubel in den Supermärkten. Die Regale werden prall gefüllt, um Großeinkäufen standhalten zu können. Produkte, die in Supermärkten meist problemlos nachgefüllt werden können, müssen jedoch im kleinen Tafelladen hinter der Schopfheimer Stadthalle erst einmal durch Spenden gesammelt werden. Um die hohe Nachfrage kurz vor den Festtagen auch im Tafelladen decken zu können, bittet der Förderverein Tafel Schopfheim um Geldspenden.

„Mit Geldspenden können wir gezielter die Lebensmittel zukaufen, die derzeit am meisten gebraucht werden“, sagt Kris Volker, Tafelladenleiter in Schopfheim. Zur Weihnachtszeit fehlten besonders haltbare Produkte wie Mehl, Zucker oder Öl. Anfangs habe das Konzept der Tafel – Lebensmittel vor der Tonne retten und preisreduziert Bedürftigen zur Verfügung stellen – ausschließlich Lebensmittelspenden von lokalen Geschäften und Privatpersonen vorgesehen. Mittlerweile sei man jedoch auch vermehrt auf den eigenen Zukauf von Lebensmitteln angewiesen, sagt Volker. „Die Logistik der Supermärkte hat sich verbessert, wodurch die meisten Waren am Ende des Tages aufgekauft sind“, ergänzt Heidrun Seidensticker, Vorsitzende des Fördervereins Tafel Schopfheim. Folglich bleibe auch weniger übrig, das an die Tafel gespendet werden könne. Diese Lücke müsse durch Zukäufe von der Tafel selbst kompensiert werden.

Eine Lücke, die bei einer stetig wachsenden Anzahl an Hilfsbedürftigen immer schwieriger zu füllen ist. „Allein die Tafel Schopfheim unterstützt über 900 Menschen in etwa 450 Haushalten“, so Volker. Die vielen Krisen dieser Zeit – gerade Kriege und Inflation – würden immer mehr Menschen in prekäre Verhältnisse bringen. „Das sind Geflüchtete, aber auch Rentner, Alleinerziehende oder Menschen mit geringem Einkommen“, sagt Seidensticker. Viele könnten die gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mehr stemmen. Sätze wie „Jetzt ging es einfach nicht mehr anders“, bekomme Kris Volker immer öfter zu hören. Um die 50 Freiwillige helfen bei der Tafel Schopfheim mit, ergänzt er. Dass die Tafel Schopfheim unter der Trägerschaft der Diakonie ist, sei von großem Vorteil, sagt Volker: „Wenn ein Kunde beispielsweise bei Anträgen oder Wohngeld Hilfe braucht, kann ich ihn leichter an die Sozialberatungsstelle weiterleiten.“ Bei dem Spendenaufruf jetzt in der Weihnachtszeit gehe es auch darum, Menschen in schwierigen Lebenssituationen ein bisschen mehr finanziellen Spielraum zu ermöglichen, sagt Seidensticker. „Wenn sie bei uns etwas umfangreicher einkaufen können, dann bleibt ein bisschen mehr Geld übrig, um den Kindern ein kleines Weihnachtsgeschenk kaufen zu können.“

Spenden an die Tafel sind möglich über IBAN: DE90 6835 1557 0003 0393 85 und IBAN: DE07 6839 0000 0006 6657 05.