Schwörstadt – Noch hat der neue Ortsvorsteher nicht sehr viel zu tun. Das aber, weiß Andreas Klein, war vorwiegend den Sommerferien zu verdanken. Im Juni war er zum neuen Ortsvorsteher und Claudia Bühler zur Stellvertreterin gewählt worden. Da war es schon von Vorteil, dass mit der Sommerpause ein ruhiger Einstieg in das neue Amt möglich wurde. Mit seiner Stellvertreterin habe er schon vieles besprochen, diesen Austausch wolle er auch unbedingt beibehalten.
Als Anfang September der erste Sprechtag in der Ortsverwaltung stattfand, kamen nur wenige Bürger mit kleinen Anliegen. Doch Andreas Klein hatte trotzdem seinen Zeitvertreib. Er saß über mehreren prall gefüllten Aktenordnern, die ihm sein Vorgänger Matthias Kipf übergeben hatte. „Jetzt muss ich mich erst einmal einlesen, um zu sehen, welche andauernden Vorgänge als Erste zu bearbeiten sind“, sagt der neue Ortsvorsteher. Ganz fremd sind ihm weder die Situation im Ortsteil noch die Anliegen der Einwohner, denn Klein gehörte bereits in den zurückliegenden fünf Jahren dem Ortschaftsrat an. Da blieb ihm natürlich etliches in Erinnerung. Ohnehin ist der 38-Jährige als Ur-Dossenbacher bestens mit dem Ortsteil vertraut.
Bei der Wahl zum Ortschaftsrat im Juni erhielt Klein die meisten Stimmen. Gute Bekannte hat er in allen Generationen der Dorfbewohner, auch weil sein Vater als Arzt Kontakte zu vielen Bürgern pflegte. Gut eingebunden ist Andreas Klein auch in Schwörstadt, immerhin arbeitete er dort viele Jahre lang als Übungsleiter für Leichtathletik im Turnverein, jetzt ist er auch noch Mitglied im Fischerverein.
Drei dringende Punkte
Und nun hat er also eine für ihn völlig neue Aufgabe übernommen. Für den ausgebildeten Elektromonteur bringt dies zunächst eine Phase des Umlernens mit sich. Aus seiner Kenntnis und den bisherigen Erfahrungen als Ortschaftsrat sieht er zunächst drei Schwerpunkte, als wichtigsten wohl die Instandhaltung der Straßen, gleichermaßen den Hecken- und Wiesenschnitt im öffentlichen Bereich, damit die Verkehrssicherheit gewährleistet wird und schließlich doch immer wieder auftretende ungenehmigte Bauten. Andererseits meint er, dass hier oben im Dorf auch manches viel schneller funktioniert, eben weil Kontakte direkt möglich sind. Aus Erfahrung seines Vorgängers weiß Andreas Klein auch, dass der Ortsvorsteher oftmals zum Vermittler wird, wenn unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Dann bleiben immer noch zahlreich auftretende Kleinigkeiten, wie etwa das störende Parken vor Ausfahrten, die sichere Gestaltung der Wege für Schulkinder und das grundlose Wegwerfen von Hundekotbeuteln auf den Straßen.
In einem ist sich der neue Ortsvorsteher sicher: Bei der Gemeindeverwaltung in Schwörstadt findet er offene Türen. Nicht nur Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat, sondern alle Mitarbeiter der Verwaltung stehen ihm bei Fragen zur Seite. Das Dorf solle familiär bleiben, er wolle allen Vereinen, die den Ortsteil beleben, gerne ein hilfreicher Unterstützer und für alle Einwohner ein guter Gesprächspartner sein. Jetzt also geht‘s richtig los.