Das „Stadtradeln“ in Schwörstadt ist erfolgreich zu Ende gegangen. Aus der 2500-Einwohner-Gemeinde beteiligten sich 23 Radler in neun Teams, die 9500 Kilometer gefahren sind – das entspricht in etwa der Strecke von Schwörstadt nach Luanda, der Hauptstadt von Angola in Afrika.
Die Strecke
Das sei ein besser greifbarer Wert als die abstrakte CO2-Einsparung, sagt Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat. Dabei handelt es sich nicht einfach um die Luftlinienstrecke, sondern es wurde eine mit dem Rad fahrbare Strecke abgemessen. Um tatsächlich bis zu einer bekannten Stadt zu gelangen, wurde noch ein kleines Stück hinzugenommen, das man mit dem Schiff überbrücken müsste. Die Gemeinde Schwörstadt gehört damit gemeinsam mit vielen anderen Kommunen in Baden-Württemberg zu den Vorreitern für eine klimafreundliche Mobilität.
Technische Schwierigkeiten
„9500 Kilometer auf dem Rad sind ein Statement“, sagt die Bürgermeisterin stolz. Es waren ein paar Kilometer mehr, da aufgrund technischer Schwierigkeiten noch einige nachgetragen wurden. Es habe sich gezeigt, welchen Wert das Fahrrad als Verkehrsmittel hat. So gibt es einige, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, ein Teilnehmer fuhr täglich von Schwörstadt nach Grenzach-Wyhlen, ein anderer nach Wehr.
Die Hürden
Sicherlich würden noch mehr Menschen auch für die täglichen Wege das Rad nutzen, wenn es insbesondere über den Dinkelberg eine vernünftige Radstrecke bis nach Schopfheim gäbe, ist Trautwein-Domschat überzeugt. Aktuell endet der Radweg aber in Niederdossenbach und dann muss man weiter auf der Straße fahren, auf der Autos 100 Kilometer pro Stunde fahren dürfen. „Es muss nicht zwingend ein Radschnellweg sein“, meint sie, ein normaler Radweg wäre vollkommen ausreichend.
Schüler
Für die vielen Schüler, die in Schopfheim zur Schule gehen, wäre das ein guter Anreiz. Auch für die Freizeitgestaltung eigne sich das Fahrrad als Autoersatz. Auch hier würde eine Verbindung nach Schopfheim die Möglichkeiten erweitern, da es von dort aus Busse mit Fahrradtransport gibt. Deshalb setzt man auch auf die per App registrierten Routen der Teilnehmer, um häufig genutzte Strecken ausmachen zu können und um dort Abhilfe zu schaffen, wo es noch hakt.
Die fleißigsten Teilnehmer
Unter den Teilnehmern gab es einige bemerkenswerte Leistungen, so die Bürgermeisterin. Das zweiköpfige Team Fit for Firefighting hat mit 731 Kilometern pro Radler die meisten Kilometer geschafft, insgesamt 1462 Kilometer. Das offene Team Schwörstadt mit zehn Mitgliedern erreichte mit 4146 Kilometern das beste Gesamtergebnis. Der beste Radler fuhr 955 Kilometer, die beste Radlerin 646 Kilometer. Die drei Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren strampelten zusammen 104 Kilometer.
Gewinnaktion
Die angeschlossene Aktion „Radeln – Stempeln – Gewinnen“ war ebenfalls ein großer Erfolg im gesamten Landkreis Lörrach. Mindestens fünf Rathäuser der teilnehmenden Gemeinden Binzen, Eimeldingen, Kandern, Lörrach, Schliengen, Schopfheim, Schwörstadt und Steinen mussten mit dem Fahrrad aufgesucht werden, um vor Ort die Teilnahmekarte abzustempeln. Eingereicht wurden rund 100 gültige Teilnahmekarten.
Die Gewinner
Für elf Radler hat sich das Stadtradeln im Landkreis Lörrach doppelt gelohnt. Sie haben nicht nur etwas fürs Klima getan, sondern auch noch Preise gewonnen. Unter den Gewinnern waren auch die Schwörstädter Detlef Kosel sowie Frank und Claudia Lückfeldt. Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat hat bei der Übergabe in Lörrach auch den Schwörstädter Preis, einen Verzehrgutschein für Schwörstadt, überreicht.