Schwörstadt – Bei der Bürgermeisterwahl der Gemeinde Schwörstadt am Sonntag, 15.¦Dezember, haben die Bürger nun die Wahl zwischen zwei Kandidaten. So hat kurzfristig und überraschend neben der wieder antretenden Amtsinhaberin Christine Trautwein-Domschat jetzt Fabio Jenisch, Fachbereichsleiter Finanzen und Personal bei der Gemeinde Schwörstadt, seinen Hut in den Ring geworfen.
Bei der Sitzung des Wahlausschusses am Mittwochabend gab Doris Schütz, die Leiterin des Gremiums, bekannt, dass die Bewerbungen von Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschaft und Fabio Jenisch rechtzeitig bei der Gemeinde eingegangen seien. Zudem stellte der Wahlausschuss fest, dass bei der Prüfung der Unterlagen der beiden Kandidierenden keinerlei Mängel festgestellt wurden. Demnach sind beide Kandidaten zur Wahl zugelassen. Am Mittwoch, 4.Dezember, um 18¦Uhr wird es eine Kandidatenvorstellung in der Turn- und Festhalle Schwörstadt geben.
Seit dem 1.¦Juli dieses Jahres leitet Fabio Jenisch den Fachbereich Finanzen und Personal bei der Gemeinde Schwörstadt. Für das Bürgermeisteramt in Schwörstadt habe er sich beworben, weil er es sich aufgrund seiner mehrjährigen Erfahrungen in leitenden Verwaltungsfunktionen zutraue, diese verantwortungsvolle Aufgabe zum Wohl der Bürgerschaft ausüben zu können, erklärt er im Pressegespräch.
„Es war eine kurzfristige, aber gut durchdachte Entscheidung“, sagt Jenisch auf Anfrage dieser Zeitung. Die Kandidatur sei bei seinem Amtsantritt im Sommer noch kein Thema gewesen. Er sei in den vergangenen Monaten in Schwörstadt heimisch geworden: „Das ist eine gute Perspektive hier“, so Jenisch. Er wolle hier länger bleiben als an seinen bisherigen Stationen, von denen keine länger währte als vier Jahre.
„Ja logisch“, antwortet Fabio Jenisch auf die Frage, ob es sich nicht etwas seltsam anfühlt, gegen seine Chefin anzutreten. Es habe Überwindung gekostet sagt er, „das war ein Punkt in der Abwägung“. Im Wahlkampf wird er auf Schwächen seiner Vorgesetzten eingehen müssen – womöglich auf Kosten des Haussegens im Schwörstadter Rathaus. „Natürlich“ hänge dieser etwas schief, so Jenisch, „das ist aber einkalkuliert.“ Sollte er in der Wahl unterliegen, wolle er Kämmerer bleiben. „Dann ist klar, dass ihr Angebot mehr gewünscht wird als meines, und dann ist auch gut.“ Den kurzen Wahlkampf bis zum 15.¦Dezember wolle er nun engagiert angehen. „Ich möchte mit meinem Team auf die Leute und die Vereine zugehen“, so der Kandidat, „und dann gut platzierte Aktionen starten“. Im Laufe des Donnerstags sei auch seine Webseite online gegangen.
Christine Trautwein-Domschat wurde von dem Schritt des Kämmerers überrascht. „Diese Konstellation ist wirklich sehr überraschend“, so Trautwein-Domschat. Die Bürgermeisterin hält sich betont bedeckt: „Er ist jetzt vier Monate da. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“ Grundsätzlich sei es gut, dass die Bürger eine Wahl haben. Sie werde an ihrer Strategie vor der Wahl deshalb aber nichts ändern. „Ich höre in meinen Angeboten für die Bürger zu“, sagt die Bürgermeisterin. „Ich bin im Ort viel unterwegs und werde immer Rede und Antwort stehen, so wie ich es in den letzten acht Jahren gemacht habe. Bei mir wird es keine großen Überraschungen geben, weil man mich kennt.“ Sie sei auch ohne Konkurrenz auf einen echten Wahlkampf eingestellt gewesen – ansonsten verweist sie auf die Kandidatenvorstellung am 4.¦Dezember.