Schwörstadt Den Auftakt machte am Samstag die Jugendkapelle Schwörstadt-Wallbach, kurz JuSchWa. Geleitet von Tobias Zwicky, präsentierte der Nachwuchs sein bislang erworbenes Können. Auch wenn sich vor lauter Aufregung noch so manche Töne verirrten, war das Publikum davon angetan, was der musikalische Nachwuchs in so jungen Jahren bereits zu leisten vermochte. Bis zu diesem Abend haben sich die Wege des Musikvereins Schwörstadt und der Trachtenkapelle Hogschür noch nicht gekreuzt, betonte Vorsitzender Christian Ebner in seiner Begrüßung. Es war ein erstmaliges Zusammentreffen, das sich sowohl für die beiden Orchester als auch für das Publikum als erinnerungswürdiger Glücksfall erwies.
Schon die Schwörstädter Musikanten kredenzten „ein musikalisches Buffet, das für jeden Geschmack etwas bereit hält“. Mit diesen Worten umschrieb Ansager Harald Ebner das durchweg hochwertige Programm, das Dirigent Tobias Zwicky zusammengestellt hatte. Das Spektrum reichte von sinfonischer Blasmusik bis hin zu swingendem munterem Jazz. Besonderen Anklang fand die „Romanze opus 36“, mit der sich Jean-Christophe Naas als Solist auf dem Horn in die Herzen der Zuhörer spielte.
Auch der zweite Konzertteil hatte es in sich. Wer in der aus Hogschür, einem Ortsteil von Herrischried, stammenden Trachtenkapelle ein gewöhnliches Provinzorchester vermutete, wurde eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Unter der Stabführung von Joachim Wehrle griff auch dieses Orchester nach den blassinfonischen Sternen, und das mit hörbarem Erfolg. Auf charmante Weise führte Tenorhornistin Elena Gottstein durch ein Programm voller Besonderheiten und musikalischer Höhepunkte. Dabei summierte sich das einfühlsame Spiel eines jeden Registers zu einem angenehmen Gesamtklang, der selbst kritischen Ohren zu schmeicheln vermochte. Auch die zwei am Ende gespielten Polkas gerieten weder plump noch reißerisch, sondern in sinfonisch anmutender und im Tempo wohltuend gezügelter Spielweise.
Es war ein Doppelkonzert mit Musikstücken fernab von allzu oft Gehörtem, dargeboten auf spielerisch hohem Niveau. Die Zuhörer schienen wie verzaubert. Erst am Ende eines jeden Konzertteiles ließ das Publikum seiner Begeisterung freien Lauf und bedachte die beiden Orchester mit enthusiastischem und lang anhaltendem Beifall. Es war ein Konzertabend, der sichtlichen Eindruck hinterließ und über den nach dem Verklingen der letzten Töne in der Halle noch lange gesprochen wurde.