Schwörstadt – Feuerwehrkommandant Daniel Ebi hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats den Feuerwehrbedarfsplan für die Jahre 2025 bis 2030 vorgestellt. Der Rat stimmte dem Plan einstimmig zu. Die wichtigsten Punkte: Die Einsatzabteilung ist personell am unteren Limit und die Dossenbacher Abteilung braucht ein neues Löschgruppenfahrzeug.

Die Freiwillige Feuerwehr Schwörstadt hat vier Einsatzfahrzeuge. Das Löschgruppenfahrzeug (LF 8/6) der Abteilung Dossenbach ist mit rund 30¦Jahren das Älteste. Die Ersatzteilversorgung dafür sei sehr schwierig, erläuterte Kommandant Daniel Ebi. So seien beispielsweise Teile der Karosserie oder des Getriebes gar nicht mehr oder nur noch mit viel Glück per Internet erhältlich. Das Löschgruppenfahrzeug soll deshalb in den nächsten Jahren durch ein neues, gleichwertiges Fahrzeug ersetzt werden. Es wird dafür mit Kosten in Höhe von 600.000 bis 700.000¦Euro gerechnet. Wie bereits berichtet, ist das Fahrzeug in der Finanzplanung der Gemeinde in den Jahren 2026 und 27 mit insgesamt 550.000 Euro berücksichtigt. Es sollen dafür Zuschüsse aus der Feuerwehrförderung und aus dem Ausgleichsstock beantragt werden.

Mittelfristig benötigt die Dossenbacher Feuerwehrabteilung auch einen Mannschaftstransportwagen. Derzeit werden für die Einsätze mit dem Tragkraftspritzenanhänger Privatfahrzeuge verwendet, sagte der Feuerwehrkommandant. Auch die nachrückende Mannschaft fahre mit Privatfahrzeugen zu den Einsätzen, was allein schon aus hygienischen Gründen ein Problem darstelle.

Die Freiwillige Feuerwehr Schwörstadt hat übrigens auch seit Kurzem ein Rettungsboot für Notfälle auf dem Rhein. Das wurde gebraucht in Wallbach gekauft. Das Boot ist allerdings noch nicht im Einsatz, da hierfür noch die Ausbildung läuft.

Auch bei den Feuerwehrgerätehäusern gibt es Investitionsbedarf. Die Abmessungen der Gebäude in Schwörstadt und Dossenbach entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen, heißt es im Bedarfsplan. Sanitäre Anlagen, insbesondere Duschen, fehlen komplett. Ein weiteres Problem: Eine sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung, damit verschmutzte Einsatzkleidung nicht mit der sauberen Privatkleidung in Kontakt kommt, ist für die Feuerwehrleute nicht möglich.

Zu wenige Parkplätze

Außerdem gebe es bei beiden Feuerwehrgerätehäusern nicht genügend Parkplätze. Überlegungen zur Verlegung des Schwörstädter Feuerwehrgerätehauses und des Bauhofs sind auch Teil des Gemeindeentwicklungskonzepts Schwörstadt 2035. In der Ratssitzung wurde deutlich: Wann und wie die Gemeinde das Thema Feuerwehrgerätehäuser angehen kann, ist angesichts der Finanzlage noch nicht klar.

Die Freiwillige Feuerwehr Schwörstadt zählt derzeit 102 Mitglieder. Der Einsatzabteilung gehören 57 Feuerwehrleute an, davon 29 in Schwörstadt und 28 in Dossenbach. Hinsichtlich der Tagesalarmsicherheit sei man damit „am unteren Limit“, sagte Kommandant Daniel Ebi. Die Feuerwehr will die örtlichen Arbeitgeber dafür gewinnen, ihre Mitarbeiter für den Feuerwehrdienst freizustellen. Der Feuerwehrkommandant hat dabei gerade auch die Gemeindeverwaltung als größten Arbeitgeber im Blick. „Vom Bauhof und von der Gemeindeverwaltung ist momentan niemand in der freiwilligen Feuerwehr. Das finde ich schade“, kritisierte der Kommandant. Die gemeinsame Jugendfeuerwehr beider Abteilungen hat zurzeit 25 Mitglieder.

Die Feuerwehr hat 113 Einsätze seit dem Jahr 2018 geleistet. Rund zwei Drittel davon waren technische Hilfeleistungen, beispielsweise bei Unfällen oder bei der Rettung von Tieren. 20 Mal war sie bei Bränden im Einsatz. 13 Mal gab es Fehlalarm.

Die Gemeinderätin Irene Knauber wollte wissen, ob die Schwörstädter Feuerwehr auch Probefahrten unternimmt, um zu prüfen, ob die Feuerwehrfahrzeuge durch alle Straßen kommen. Sie nannte die Talstraße als potenzielle Problemstelle. Kommandant Daniel Ebi betonte, dass man regelmäßig Probefahrten mache und dabei auch Hinweiszettel verteile. Ebi sieht allerdings eher die Breslauer Straße als Problemzone.