St. Blasien – Die Situation des städtischen Unternehmens Revitalbad Menzenschwand hat sich beruhigt, sagt Bürgermeister Adrian Probst mit Blick auf die Zeit vor wenigen Jahren. „Der Betrieb läuft aktuell sehr stabil“, fügt er im Gespräch mit dieser Zeitungan. Doch den Plan, das Bad zu verkaufen, habe die Stadt nicht aufgegeben, weil sie sich ein jährliches Defizit in Höhe von mehr als einer halben Million Euro nicht leisten könne.
Erste Sondierungsgespräche mit Interessenten hätten begonnen, sagt Probst im Gespräch. Es handle sich jedoch noch um keine Verhandlungen, in denen es um Details geht. Man wolle aber herausfinden, was für beide Seiten, also für die Kommune und mögliche Käufer vorstellbar sein könnte.
Eine wirkliche Vorstellung, wohin der Weg führt, hat der Bürgermeister der Domstadt noch nicht. Gemeldet hätten sich Menschen oder Unternehmen, die grundsätzlich Interesse daran hätten, das Bad im Ortsteil Menzenschwand als Betreiber zu übernehmen, und auch solche, die als Investoren auftreten oder beide Rollen vereinen. „Das überschneidet sich nicht immer“, sagt Adrian Probst. Die Idealvorstellung St.¦Blasiens für die Zukunft der Einrichtung sieht so aus: Man wünsche sich ein öffentliches Gesundheits- und Wellnessangebot, sagt der Bürgermeister, natürlich in einer zum heutigen Konzept abgewandelten Form.
Gut wäre auch eine Kombination mit hochwertigen Unterkünften. In diesem Zusammenhang kommt eine Fläche ins Spiel, auf der derzeit Ziegen weiden, die jedoch bereits als Sonderfläche für eine entsprechende Nutzung ausgewiesen ist, so Probst. Ein Hotelneubau sei dort ebenso möglich, wie beispielsweise auch der Bau von Chalets. „In der Richtung zeichnet sich vielleicht etwas ab“, sagt er weiter.
Um aber eine tragfähige Lösung zu finden, benötige man Zeit. In den kommenden Monaten werde sich wohl nichts ändern. Aber, so äußert Probst doch die Hoffnung, es wäre schön, wenn man gegen Ende des Jahres 2025 vielleicht mit jemandem eine Einigung erzielte und die nötige Veränderung in die Wege leiten könnte. Diejenigen, die bislang Interesse bekundet hätten, seien solche Betriebe, die bereits Bäder in ihrem Portfolio haben, so Probst, Hoteliers und auch Gastronomen. Es müsse aber keine Kette sein, die das Revitalbad in eine erfolgreiche Zukunft führt. Genauso könne er sich natürlich vorstellen, „dass ein einheimischer Betrieb dort durchstartet“. Auch ein kleines Betreiberunternehmen, das mit einem Investor zusammenarbeitet, wären vorstellbar. „Wir möchten nichts übers Knie brechen“, betont der Bürgermeister wiederholt. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten Teil des Prozesses sein.
Solange die Stadt noch Eigentümerin des Revitalbades ist, tue man alles, um die Auslastung zu verbessern und die Umsätze zu steigern. Wünschenswert seien beispielsweise mehr Physiotherapeuten und auch in anderen Bereichen mehr Personal, um vielleicht die Öffnungszeiten ausweiten zu können. Allerdings bedeute nicht jede Stunde, in der das Bad länger geöffnet ist, automatisch eine größere Wirtschaftlichkeit des Betriebes, betont Probst. Man müsse sehr genau die Zeiten analysieren, wann eine Öffnung sinnvoll ist.
Trotz des stabilen Betriebes ändere sich am gesetzten Ziel nichts. Die allgemeinen Rahmenbedingungen, die sogar noch schwieriger werden, wie er vermutet, wirkten eher als Katalysator. „Das Thema wird noch dringender, als es eh schon ist“, betont Bürgermeister Adrian Probst im Gespräch weiter, das jährliche Minus im mittleren sechsstelligen Bereich dränge die Stadt dazu, sich vom Bad zu trennen.