St. Blasien Andreas Goldschmidt tritt am 1. August die Nachfolge von Michael Becker als Schulleiter des Kollegs in St. Blasien an. Sein Weg zum Lehrer war ungewöhnlich. Nach seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann schlug er den zweiten Bildungsweg ein. Es folgten Zivildienst und ein Studium der Diplom-Theologie, dann war er zwei Jahre freiberuflich im Bereich Informatik. Danach wechselte er nach einer Fortbildung als Lehrer an die kaufmännische und hauswirtschaftliche Schule in Donaueschingen. Sieben Jahre war er Abteilungsleiter für berufliche Gymnasien. Seit acht Jahren ist er Schulleiter des Otto-Hahn-Gymnasiums Furtwangen.
Aber warum der Wechsel ans Kolleg? Mit knapp 50 Jahren sei er Schulleiter geworden, sagte Goldschmidt. Nun habe er sich entschlossen, noch einmal etwas Neues anzugehen und sei auf die Stellenanzeige des Kollegs gestoßen, die ihn ansprach. Die ignatianische Pädagogik mit dem pädagogischen Ziel der cura personalis sagt Goldschmidt besonders zu. Denn wichtig sei die Erziehung der Jugendlichen zu Selbstverantwortlichkeit und Verantwortung in der Gesellschaft, verbunden mit „spiritueller Würze“ – eine ganzheitliche Bildung also, so Goldschmidt.
Auf die Schulen werden Herausforderungen wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz zukommen. Überdies hat der künftige Schulleiter Vorstellungen von der Schule der Zukunft. Er bezeichnete offene Unterrichtsformen, bei denen die Schüler lernen, selbstständig zu arbeiten, als wünschenswert, wobei der traditionelle Unterricht aber nicht komplett aufgelöst werden solle. Und noch eines hält er für erstrebenswert: Eine angstfreie Schule, in der eine positive Fehlerkultur gelebt werde.