St. Blasien – Arme recken sich jubelnd in die Höhe, Hände formen das Symbol der aufgehenden Sonne, und das oft junge Publikum singt – nach vorheriger kurzer Einweisung – begeistert die Melodie mit. E-Gitarren, Bässe, Trompeten und das Schlagzeug erklingen, obwohl sich nur vier Musiker im Chorraum des Domes befinden: Bei den beiden Auftritten des Ensembles baff am Samstag war vieles anders, als man es von den üblichen Konzerten gewohnt ist.

Mit der Einladung der jungen Musikerinnen Lilly Ketelsen und Fine Reichert und ihrer beiden Kollegen Jonathan Mummert und Maximilian Kleinert hatte der Leiter der Domkonzerte, Bernhard Marx, vor allem den Familien und den jüngsten Musikfreunden ein Angebot gemacht, das gut angenommen wurde. Schätzungsweise 120 bis 130 Besucher waren am Samstagnachmittag in den Dom gekommen. Mitmachen und lernen anstelle von passivem Zuhören war angesagt, und dass man dabei auch die sehr individuelle Musik von baff! genießen konnte, war eine höchst erwünschte Nebenwirkung. Die Besucher erlebten Popmusik abseits der in Radiosendungen omnipräsenten Einheitskost. Denn viele der Texte und Melodien hatte das Ensemblemitglied Jonathan Mummert selbst geschrieben. Die Texte sind nie oberflächlich, aber sie drücken in verständlichen und einprägsamen Bildern Stimmungen und Gefühle aus. Die Musik wirkt oft zart, aber emotional aufrührend und lebendig. Mit seinem besonderen Stil hatte das Ensemble schon auf nationaler und internationaler Ebene Preise gewonnen und kürzlich in Taiwan vor bis zu 50.000 Gästen gespielt.

„Habt ihr etwa ein Schlagzeug gehört, und habt ihr auch eines gesehen?“, wandte sich Lilly Ketelsen mit einer rhetorischen Frage an die Kinder, bevor sie ihnen erläuterte, dass Maximilian Kleinert nur mithilfe seiner Stimmbänder und Sprechwerkzeuge Schlagzeuge und einen Bass nicht nur nacheinander, sondern sogar gleichzeitig imitieren kann. Jonathan Mummert steuerte Gitarrenklänge bei, und den erhellenden, strahlenden „Trompetenpart“ übernahm Fine Reichert. Natürlich verfügen alle Mitglieder über geschulte Singstimmen. Am Ende des beeindruckenden Konzertes bedankte sich das Ensemble für den verdienten Beifall mit einem Ausschnitt aus dem „Dschungelbuch“.