St. Blasien Aufgeregt scharrten die Erst- und Zweitklässler, die zuerst an den Start gingen, an der Startlinie mit den Füßen. So mancher wäre am liebsten gleich losgelaufen. Aber es galt sich zu gedulden, bis sich auch die Nachzügler am Start eingefunden hatten.
Dann war es endlich soweit, Georg Kaiser, ehemaliger Lehrer an der Fürstabt-Gerbert-Schule, gab das Startsignal. „Gebt alles, die Sponsoren sollen ordentlich bluten“, hatte er die Schüler angefeuert. Denn die Schüler hatten sich im Vorfeld Sponsoren gesucht, die sich bereit erklärt hatten, pro gelaufene Runde einen von ihnen selbst festgelegten Betrag zu spenden.
Zehn Minuten hatten die Erst- und Zweitklässler Zeit, ihre rund 400 Meter langen Runden zu drehen, fünf Runden hatten die Schnellsten von ihnen geschafft. Begeistert und lautstark angefeuert wurden die Läufer vor ihren Schulkameraden, die erst später starteten. Aber auch von Lehrern und Eltern, Großeltern und Passanten. Ein Mädchen hatte auch eine etwas andere „Unterstützung“ dabei, sie trug bei ihrem Lauf ein Stofftier mit sich.
Im zweiten Lauf gingen dann die Dritt- und Viertklässler an den Start. Sie hatten 15 Minuten Zeit, um ihre Runden zu drehen. In beiden Läufen war auch Schulleiterin Susanne Schwer am Start. Und nicht nur Kaiser, auch weitere ehemalige Lehrer, die sich in ihrer aktiven Zeit bei den Spendenläufen engagiert hatten, hatten auch in diesem Jahr wieder Aufgaben beim Spendenlauf übernommen.
Seit 30 Jahren unterstützt die Fürstabt-Gerbert-Schule das Fatima-Center auf den Philippinen. In dem Kinderheim, das von Schwestern des Augustiner-Ordens geführt wird, leben rund 150 elternlose, ausgesetzte oder misshandelte Kinder wie in einer Familie zusammen. Sie werden im eigenen Kindergarten und der Schule ausgebildet, auch Kinder aus der Umgebung, die kein Schulgeld zahlen können, erhalten eine Ausbildung – für alle eine Chance, sich später selber zu ernähren.
Die Unterstützung der Fürstabt-Gerbert-Schule für das Fatima-Center begann, als Edeltraut Köpfer, inzwischen im Ruhestand, für ihre Grundschulklasse auf der Suche nach einem sozialen Projekt war, das man unterstützen wollte. Es sollte sich um ein Projekt außerhalb Europas handeln. Im Konradsblatt stieß sie auf den Bericht über eine Heidelberger Firmengruppe, die mit einer Autoputzaktion Geld für das Fatima-Center gesammelt hatte, und nahm Kontakt auf. Dies war der Beginn für die nun schon drei Jahrzehnte dauernde Verbindung zum Fatima-Center und dessen Unterstützung.
Der ersten Spenden sammelten die Schüler mit Schuhputzaktionen, Straßentheater und Kuchenverkäufen. Nach und nach schlossen sich weitere Klassen an. Im Jahr 2002 rief das Grundschulkollegium dann den Sponsorenlauf ins Leben.