Günter Salzmann

Gewissermaßen in der letzten Runde platzte bei der Hauptversammlung des Boxrings Klettgau die Bombe: Vorsitzender Gerhard Grether wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Fast alle Regularien waren mehr oder weniger im Rekordtempo durchgezogen, dann ergriff der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Weber das Wort und Gerhard Grether wurde durch einstimmigen Vorstandsbeschluss zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

In seiner Laudatio erinnerte Weber daran, dass Grether seit mehr als 50 Jahren Mitglied ist, sich seit 38 Jahren als Trainer einbringt und seit 28 Jahren Vorsitzender des Vereins ist. Begleitet wurden seine Worte durch Ovationen der rund 60 Vereinsmitglieder, die mit Zwischenrufen, wie „einmalig“ und „unwahrscheinlich“, ihren Respekt zum Ausdruck brachten. Grether, sonst nicht verlegen um Worte, verschlug es zunächst die Sprache, doch dann bedankte er sich sichtlich gerührt für die außerordentliche Ehrung.

Gerhard Grether (rechts) wurde mit einer Urkunde, überreicht durch den stellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Weber, zum ...
Gerhard Grether (rechts) wurde mit einer Urkunde, überreicht durch den stellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Weber, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. | Bild: Günter Salzmann

Ansonsten war die Hauptversammlung nur Formsache. Lediglich beim Jahresbericht von Grether gab es eine Stelle, bei der deutlich wurde, dass der Boxring zu den Verbandsorganen keinen guten Draht besitzt. Ein Formfehler beim Genehmigungsverfahren führte demnach dazu, dass es im vergangenen Jahr keine Boxveranstaltungen in Tiengen gab. „Ich bin in dieser Angelegenheit nicht ganz unschuldig, doch mit etwas gutem Willen wären zwei Veranstaltungen möglich gewesen“, gestand Grether, der nicht alle Schuld dem Verband zuschieben wollte. So kamen die Klettgau-Boxer nur auswärts zum Einsatz, wobei sie sich in Sindelfingen, Rottweil und in Zürich gegen starke Gegner zum Teil sehr gut behauptet hätten.

Besonders Urim Hadaraj und Turan Gören hätten sich sehr gut verkauft, auch wenn sie nicht als Sieger den Ring verlassen konnten. „Wir haben einige Talente mit Perspektiven, was sich bei unseren Heimkämpfen am 19. Mai und am 20. Oktober sicher zeigen wird“, ist der neue Ehrenvorsitzende von seinen Schützlingen überzeugt.

Der Kassenbericht von Hans-Peter Weber wies zwei Fakten auf: Zum Einen erfreut sich der Verein zahlreicher Spender, zum Anderen weist er einen kleinen Überschuss (1000 Euro) aus, der zu den Rücklagen fließt. „Wir stehen gut da“, ließ der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Weber wissen. Auch die Teil-Wahlen waren Formsache. Gerhard Grether (Vorsitzender), Hans-Peter Weber (Kassierer), Khalid Saijd (Schriftführer), Manfred Höller (Beisitzer) Patrick Loewert (Mannschaftssprecher) und K-Peter Heidt (Leiter des Ringkommandos) wurden bestätigt. Als neuer Jugendleiter wurde Egezon Bajrami und dessen Stellvertreter Mohammaci Tajik gewählt.

Breiten Raum nahmen zuvor die Ehrungen ein. Für 60-jährige Mitgliedschaft wurden Gottfried Oberst und Paul Kaschel geehrt, 50 Jahre Mitglied sind Egbert Hübner, Franz Kimmel, Gerhard Moosmann, Erna und Gerhard Schröder und für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Rainer Scheuch und Hildegard Grether ausgezeichnet.

Boxring Klettgau: Gegründert 1955 in Lauchringen, Vorsitzender ist Gerhard Grether, Jugendleiter Egezon Bajrami, Trainingsort: Schule am Hochrhein Tiengen, Trainingszeiten: Dienstag und Donnerstag 19 bis 22 Uhr, Mitgliederzahl: 350.